Schneeschuhwanderung auf das Wildhorn (3248m)
Silvie Kommentare 0 Kommentare
WT3
10:35
21.7km
1776m
1776m
Dez-Mär
2-tägige Schneeschuhtour auf eine der einfacheren Dreitausender, die mit Schneeschuhen erreicht werden können. Mit Start auf der Iffigenalp laufen wir hoch zum zugeschneiten Iffigensee und übernachten in der Wildhornhütte. Am nächsten Morgen Aufstieg zum Gipfel des Wildhorns und Abstieg entlang der Aufstiegsroute. Phänomenaler Ausblick vom Gipfel auf die Walliser und Berner Berge.
Ich bin mit meiner liebsten Bergfreundin auf einer 2-tägigen Schneeschuhtour im Berner Oberland & Wallis unterwegs. Wie immer soll ein Gipfel das Ziel sein und so buchen wir bei einer bekannten Schweizer Bergschule die Schneeschuh-Tour aufs Wildhorn. Wie man auf den Bildern sehen kann, handelt es sich um eine riesige Gruppe von Teilnehmern. Dies war damals im Jahr 2014 eine normale Gruppengröße. In all den Jahren habe ich ein etwas gespaltenes Verhältnis zu Bergschulen bekommen und gehe nur noch privat mit einem Bergführer. Die Vorteile einer Bergschule liegen klar auf der Hand und für einen Einsteiger ist es perfekt geeignet. Da wir mittlerweile aber nicht mehr am Wochenende in den Hütten oder auf einem Gipfel unterwegs sein möchten, nehmen wir uns lieber privat einen Bergführer.
Die Anreise auf die Iffigenalp ist eine halbe Weltreise, wenn man aus Zürich anreist. In Lenk wartet ein Alpentaxi auf uns (aktueller Preis CHF40/Person, das Taxiunternehmen hat das Monopol auf dieser Strecke), welches uns sicher bis zur Iffigenalp bringt. Die Iffigenalp ist im Sommer wie auch im Winter traumhaft schön gelegen und das Berggasthaus Iffigenalp wirkt wie aus einem anderen Jahrhundert. Es ist im Winter geschlossen, aber ich durfte hier bereits im Sommer übernachten, als wir auf unserer Mehrtageswanderung Rund ums Wildhorn hier eine Nacht verbracht haben.
Der Zustieg zur Wildhornhütte wird ungefähr 3 Stunden dauern und uns durch das Iffigtal führen. Während der Weg die ersten Minuten noch flach verläuft, steigt er schon bald an und wird die nächste Stunde so verlaufen. Es sind noch andere Gruppen von Bergschulen zeitgleich mit uns unterwegs – vor allem am nächsten Tag werden wir dies im Gipfelbereich merken… Wir kommen vorbei an einigen tiefverschneiten Hütten und einer wunderschönen Winterlandschaft. Es hat erst vor kurzem geschneit, so dass wir häufig sogar noch spuren und auch sonst perfekte Schneeverhältnisse haben. In stetigem Tempo geht es bergauf und nach einem letzten steilen Anstieg haben wir den Iffigensee erreicht. Dieser liegt zugefroren und zugeschneit vor uns und wirkt magisch aufgrund der blendendweissen Farbe. Im Winter kann man den See überqueren, während er im Sommer eine tolle türkisschimmernde Farbe hat.
Am Ende vom See beginnt bereits der letzte Anstieg zur Wildhornhütte, welche auf 2303m liegt. Die Hütte bietet Schlafplätze für 96 Gäste in Massenlagern (verteilt auf 9 Zimmer) und einen gemütlichen Aufenthaltsraum. Zufrieden und glücklich kommen wir an der Hütte an – wir hatten einen tollen Tag mit perfektem Wetter und Konditionen und freuen uns bereits auf den Folgetag. Sorgen macht uns nur eine der anderen Teilnehmerinnen, die bereits beim Hüttenzustieg Probleme mit ihrer Kondition und der Schwierigkeit und der Steilheit des Geländes hatte. Wir können nur hoffen, dass sie am nächsten Tag nicht kurz vorm Gipfel aufgeben wird, da dann die gesamte Gruppe umkehren müsste.
Am nächsten Morgen soll es früh losgehen, da wir einen langen Tag vor uns haben und natürlich die Verhältnisse berücksichtigen müssen. Die Teilnehmerin vom Vortag mit den Konditionsproblemen ist leider erst mit 20 Minuten Verspätung fertig und so warten wir alle ungeduldig auf sie. Es ist ärgerlich, wenn man in einer Gruppe dieser Größe unterwegs ist und dann so etwas passiert. Der Bergführer nimmt sie direkt zu sich, so dass er auf sie aufpassen kann und wir auch alle ihr Tempo laufen können ohne sie zu überfordern.
Die Tour beginnt zunächst ziemlich flach, so dass wir uns erstmal schön warmlaufen können. Immer wieder muss ich mich umdrehen, um den Sonnenaufgang zu genießen – wie immer ein magischer Moment in den Bergen. Auch am 2. Tag profitieren wir von perfekten Wetter- und Schneeverhältnissen!
Die Tour führt vorbei an der eindrücklichen Felsformation des Chilchli über ein breites Gletscherplateau auf dem Tungelgletscher und später dem Glacier de Ténéhet.
Die Tour ist anfängerfreundlich, da es keine technischen Schwierigkeiten gibt. Kondition muss jedoch für den langen Aufstieg an beiden Tagen unbedingt vorhanden sein!
Am heutigen sonnigen Tag ist unglaublich viel los, denn die Tour ist sowohl bei Schneeschuhläufern als auch Skitourengehern sehr beliebt. Auf dem Gipfel kommt es zu einem ziemlichen Gedränge, da hier oben nicht viel Platz ist.
So fällt unsere Gipfelpause relativ kurz aus und nach dem obligatorischen Gipfelfoto starten wir bereits mit dem Abstieg.
Beim Rückweg kommen wir wieder an der Wildhornhütte vorbei, in welcher wir einen Teil der nicht benötigten Ausrüstung deponiert haben. Diese nehmen wir nun mit und bereiten uns auf den langen Abstieg zur Iffigenalp vor.
ECKDATEN
Dauer | 10:35 Stunden |
Höhenunterschied | ↗ 1776m ↘ 1776m |
Länge | 21.7 km |
Schwierigkeit | Einfacher Zustieg zur Hütte. Einfacher Dreitausender-Gipfel mit steilen Anstieg kurz vorm Gipfel. Entweder mit Bergführer oder mit den notwendigen Lawinenkenntnissen. |
Lage | Kanton Wallis |
Genaue Route | Iffigenalp – Wildhornhütte – Wildhorn – Retour |
Tour durchgeführt im | März 2014 |
Geeignet für Kinder | Mit älteren, ausdauerstarken Kindern (und Bergführer). Langer 2. Tag. |
Buchempfehlung für weitere Schneeschuhtouren in der Schweiz | Das grosse Schneeschuhtourenbuch der Schweiz |