Wanderung mit Übernachtung durchs Val Roseg zur prächtig gelegenen SAC-Hütte Tschiervahütte (2583m) im Kanton Graubünden. Die Hütte ist umgeben von eindrücklichen Gipfeln wie den Piz Bianco mit dem Biancograt, den Piz Roseg und dem eindrucksvollen Tschiervagletscher.
Die erste Hochtour des Jahres steht an (Piz Tschierva) und so begeben meine liebste Bergfreundin und ich uns nach Pontresina. Aufgrund der überaus nassen Wettervorhersage entscheiden wir uns für die Pferdekutsche, welche uns die ersten 7 Kilometer ins Val Roseg fahren wird. Die Wanderung durchs Tal ist überaus reizvoll, aber bei strömendem Regen wollen wir lieber in der gemütlichen Kutsche sitzen. Die Kutschfahrt (eine Strecke CHF23 pro Person) dauert ca. 1 Stunde und sollte vorher (idealerweise schon telefonisch) reserviert werden. Am heutigen Tag ist nicht viel los und so bekommen wir problemlos vor Ort einen Platz.
Schon bald erreichen wir das Hotel Restaurant Roseg Gletscher und starten mit unserer Wanderung zur Tschiervahütte. Wir überqueren die Brücke der Ova da Roseg und durchqueren einen herrlichen Nadelwald. Immer wieder überqueren wir kleine Brücken und folgen einem einfachen Wanderweg.
Bereits nach kurzer Zeit kommt die Gletschermuräne des Tschiervagletschers in Sicht, an welcher wir den restlichen Wanderweg entlang laufen.
Die Wolken am Himmel ziehen bedrohlich zu und plötzlich fängt es stark an zu hageln. Die Hagelkörner schmerzen beim Auftreffen auf den Kopf und wir sind froh, dass wir einen kleinen Unterschlupf finden, unter welchem wir den Hagelsturm abwarten können. Nach 10 Minuten ist der Spuk vorbei und eine große Menge an Hagelkörnern bedeckt den Wanderweg.
Und schon kommt die Hütte in Sicht und wir gelangen über toll angelegte Steinwege unserem Tagesziel immer näher. Schon bald wird der Blick frei auf den eindrucksvollen Tschiervagletscher und die Gipfel vom Piz Bianco und dem Piz Roseg.
Nach einigen letzten Kehren ist die Hütte erreicht und wie genehmigen uns den obligatorischen Hüttenkuchen. Der Empfang auf der Hütte ist überaus herzlich und wir fühlen uns sofort wohl. Da wir als einzige Seilschaft nicht auf den Piz Bianco steigen werden, bekommen wir sogar eines der luxuriösen 4-Bett-Zimmer im Anbau und wir kommen uns vor wie in einem Hotel.
Der Absteig am nächsten Tag verläuft auf der gleichen Route wie der Aufstieg. Da wir aber im Vergleich zum Vortag fantastisches Wetter für den Abstieg haben, möchte ich Dir die Fotos bei Sonnenschein nicht vorenthalten – die Wanderung bekommt dadurch natürlich ganz andere Farben und Eindrücke!
Im Val Roseg mieten wir uns Fahrräder (CHF20 pro Person) und sausen auf diesen in ca. 20 Minuten ins Tal nach Pontresina (dort kann man sie beim Langlaufcenter unterhalb der Jugendherberge retournieren). Wenn wir etwas mehr Zeit gehabt hätten, wären wir sicherlich im Hotel Roseg eingekehrt, um einen Kuchen vom unglaublich üppigen Büffet zu probieren. Da wir aber noch eine 3,5 stündige Heimfahrt nach Zürich vor uns haben, müssen wir dies auf ein anderes Mal verschieben.
Die Wanderung ist empfehlenswert für diejenigen, die gerne mal einen Gletscher aus der Nähe betrachten möchten und einen einfachen und kurzen Hüttenzustieg suchen. Der Weg ist auch mit bergerfahrenen Kindern sehr gut machbar und ist nie ausgesetzt oder schwierig.