Die vierte Etappe bringt dich heute auf breiten Wald- und Wiesenwegen vom Dom in St. Blasien nach Todtmoos, bekannt für Lebkuchen und als Wallfahrtsort. Diese Tour im nördlichen Hotzenwald verläuft auf breiten Wald- und Forstwegen, erstreckt sich über etwa 20 Kilometer und weist nur rund 600 Höhenmeter auf. Daher ist sie relativ einfach und kann in einem entspannten Tempo bewältigt werden. Der Schluchtensteig verläuft bis knapp unter der 1.100-Meter-Marke und bietet traumhafte Fernsichten bis ins Berner Oberland. Die beeindruckende Landschaft der Horbacher Heide ist ebenfalls Teil der Wanderung. Kurz vor dem Ende der Etappe durchquert man die kleine Hohwehraschlucht, bevor man den Schwarzwaldort Todtmoos erreicht.
Der Hotzenwald ist eines der niederschlagreichsten Gebiete Deutschlands, aber auch am 4. Wandertag werde ich mit blauem Himmel und Sonnenschein verwöhnt. So kommen die Regensachen wiederholt in meinen Koffer, der zum nächsten Hotel transportiert wird. Die Etappe startet im Kurpark von St. Blasien, der früh am Morgen komplett verwaist ist. Am Vorabend war hier richtig was los, da sich hier auch ein schöner Spielplatz befindet. Es folgt ein kurzer Aufstieg oberhalb der Umgehungsstrasse entlang des Weißenbergweg. Hier verengt sich der Weg zu einem schmalen Pfad, der mich hinauf zum Lusthausfelsen führt. Der Weg bekommt alpinen Charakter und es ist ein richtig toller Start in den Wandertag.
Ich erreiche einen Aussichtspunkt mit einer Sonnenliege und leicht erhöht einer neuen Holzkonstruktion mit Sitzgelegenheiten. Von hier hat man nochmal einen tollen Blick auf St. Blasien, bevor man in den Wald abbiegt. Ein steiler Pfad führt uns zum 18m hohen Lehenkopfturm, der aktuell jedoch saniert wird und daher nicht bestiegen werden kann.
Nach einem weiteren herrlichen Aussichtspunkt gelange ich zum Klosterweiher mit angrenzenden Gasthaus. Der Weiher liegt komplett still da und ist am heutigen Tag ein magischer Ort. Dieser wurde im 18. Jahrhundert vom Kloster St. Blasien als Fischweiher angelegt.
Zahlreiche Sitzgelegenheiten laden am Ufer zu einer Pause ein oder aber man gönnt sich ein Getränk im Biergarten. Der Wanderweg führt ein kurzes Stück entlang des Weihers und zweigt dann link ab (Achtung: Abzweigung leicht zu verpassen!).
Ich erreiche das Naturschutzgebiet Friedrich-August-Grube und schaue mir den Schau-Stollen bei einem kleinen Schlenker an. Der Besucher gelangt hier in einen ca. 20 Meter langen, ziemlich dunklen Stollen eines Nikel-Bergwerks, der alleine schon etwas gruselig ist. Zudem gibt es mehrere, interessante Klanginstallationen, die nicht nur Kindern Spass machen werden.
Es folgt ein Aufstieg zur Kreuzfelsenhütte (1015m), die mir als schönstgelegendste Hütte in Erinnerung geblieben ist. Zahlreiche Sitzgelegenheiten in und an der Hütte inklusive Feuerstelle bieten Wind- und Wetterschutz und auch den perfekten Pausenplatz. Zudem gibt es weitere Sitzgelegenheiten mit Ausblick auf das tiefer gelegene Wittenschwand nebst fotogenem Kreuz.
Der Anblick der im Tal verstreut liegenden, charakteristischen Walmdachhöfe des Schwarzwalds ist ebenfalls sehr beeindruckend. In diesem weitläufigen Hochtal, das während der letzten Eiszeit vom Feldberggletscher geformt wurde, leben weniger als 500 Menschen. Ein imposantes Gipfelkreuz und mehrere Rastplätze erhöhen zusätzlich den Reiz dieses schönen Hügels. Der Weg verläuft bis zum nächsten Aussichtspunkt mit Namen Lampenschweine und steigt dann langsam im Wald bergab.
Hier lohnt sich ein Abstecher von der Originalroute zur kurz unterhalb des Weges liegenden Werraquelle, die ziemlich unscheinbar im Forstwald aus der Erde sickert. Wenn man überlegt, zu welchem grossen Fluss sich die Werra später formen wird, kann man sich das gar nicht so richtig vorstellen. Im Laufe der nächsten Kilometer jedoch sehe ich keine Zuflüsse aus allen Richtungen in die Werra fliessen. Ab hier verläuft der Wanderweg jetzt im Wehratal und der Schluchtensteig wird wieder zu einem echten Schluchten-Eldorado.
Der Weg führt in die vegetationsreiche Hochwehraschlucht und folgt dem Weg der immer grösser werdenden Wehra. Hin und wieder wird eine Brücke überquert und der Fluss wird durch die zahlreichen Zuflüsse immer grösser und wilder bis der historische Wallfahrtsort Todtmoos erreicht ist.
In Todtmoos findet gerade der Lebküchlermarkt statt und ich komme nur langsam durch die Innenstadt voran. Überall sind Markstände aufgebaut und man hat das Gefühl, dass die ganze Region hier zusammengekommen ist. Ich versuche zwar mein Glück bei der Bäckerei Zimmermann, aber diese ist so überlaufen, dass hier kein Platz zu finden ist. So checke ich im Hotel am Kurpark ein und hole mir für den Abend ein Takeaway beim einheimischen Asiaten (sehr fein!, für einen Platz im Restaurant unbedingt vorher reservieren!).
Am Abend schlendere ich noch ein wenig durch die Ortschaft, suche einen Geocache und besuche die Wallfahrtskirche. Diese ist jedoch bereits geschlossen, so dass ich sie mir am nächsten Morgen von innen anschauen werde.
Verpflegung unterwegs: Zahlreiche Brunnen zum Auffüllen der Wasserflasche, trotzdem würde ich auch auf dieser Etappe eine 1,5l Wasserflasche empfehlen mitzunehmen.
Übernachtungstipp: In Todtmoos habe ich im Hotel am Kurpark übernachtet. Das Hotel ist etwas in die Jahre gekommen, aber hat eine unglaublich sympathische Angestellte am Empfang, die sich auch um das Frühstück gekümmert hat. Dieses war sehr umfangreich! Ich habe nachts hervorragend geschlafen – wie immer lag das Hotel sehr ruhig und bot allen notwendigen Komfort für einen Wanderer.
Offenlegung: Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Schwarzwaldtourismus entstanden. Meine Meinung, Ansichten und Tipps bleiben davon unbeeinflusst, der Tourismusverband hat keinerlei Vorgaben zur Berichterstattung gemacht.