Klettersteige mit Kindern am Paternkofel & Schartenweg in den Sextener Dolomiten
Silvie Kommentare 4 Kommentare
KS3
06:00
9.3km
635m
820m
Jul-Okt
Heute stehen 2 weitere Highlights auf dem Programm: der Klettersteig zum Paternkofel und danach der Schartenweg zur Büllelejochhütte. Vor allem der Paternkofel ist ein Gipfel, der sehr gut für berggängige Kinder geeignet ist und ihnen ein richtiges Erfolgserlebnis bescheren wird.
Am Morgen begrüsst uns der neue Tag mit strahlend blauem Himmel. Nach dem Frühstück ziehen wir auf der Terrasse unser Klettersteigset an und laufen mit den Kindern los zum Einstieg des Klettersteiges. Aufgrund der Covid-19-Situation ist die Hütte nur halb gefüllt und somit ist heute auf unserer Tour früh am Morgen nur sehr wenig los.
Der Weg zum Einstieg beginnt sogleich spannend – nach einem kurzen Wanderweg geht es durch die ersten kurzen Tunnel, welche immer wieder mit Durchbrüchen zu beiden Seiten versehen sind. Vorbei am sogenannten Frankfurter Würstl gelangen wir bald zum ca. 400m langen, teilweise stockdunklen Stollen – der Galeria Paterna. Am Anfang überwinden wir einige Hundert steile Stufen. Die Kinder haben im Dunkeln ihren Spass!
Nach einer scharfen Linkskurve beginnt der offizielle Klettersteig und das erste Drahtseil ist zu sehen. Wir steigen immer höher Richtung Paternkofel auf dem sogenannten De Luca Innerkofler Steig. Dieser ist nach einem berühmten Dolomitenkletterer benannt, welcher 1915 hier den Tod fand. Der Klettersteig ist hier unschwer, die Kinder plaudern entspannt mit unserem Bergführer und es gibt immer wieder spannende, abwechslungsreiche Passagen.
Der Weg zum Gipfel führt über eine kurze, steile Wandstufe (B/C). Unser Bergführer Alessandro sichert die Kinder, die das Stück problemlos meistern. Es folgen Gehpassagen an gesicherten Bändern, welche sich nach oben schlängeln. Kurz vorm Gipfel folgen wir ohne Seilsicherung den Spuren auf plattigem, unschweren Gehgelände.
Der nun folgende Kriegssteig führt uns immer gut gesichert über Bänder und Brücken im Schwierigkeitsgrad A/B. Wir erlangen immer wieder Blicke auf die Dreizinnenhütte, welche mit ihrem roten Dach im Tal leuchtet.
Am Ende vom Schartenweg gelangen wir zu einem alten Kriegsbunker. Ab hier beginnt der Abstieg Richtung Büllelejochhütte. Das Klettersteigset können wir noch anbehalten, da es nach ca. 20 Minuten eine weitere Schlucht zu durchqueren gilt. Nach dieser Schlucht folgen wir dem Wanderweg und gelangen zur Mittagszeit zur Hütte.
Aufgrund des schönen Wetters und der Ferienzeit ist die Hütte komplett überlaufen, aber wir haben Glück und finden ein Plätzchen. Beim Essen hauen wir natürlich richtig rein – das haben wir uns auch verdient.
Während die Kinder und mein Mann von dort zur Zsigmondyhütte absteigen, schauen Alessandro und ich uns noch den „Klettersteigl“ an (A/B). Oben auf dem Cengia-Grat bekommen wir einige Kriegsschauplätze zu sehen. Der Steig ist leicht, wenig ausgesetzt und mit seinen breiten Wegen immer gut zu gehen.
Wir schauen uns den Weg für den morgigen Tag an und steigen auch dann zur Hütte ab. Dort erwartet uns bereits eine Dusche – welch ein Luxus auf so einer Tour!
Auch diese Hütte kennen wir bereits von einem vorherigen Urlaub und wir sind wieder begeistert von den schnuckelig eingerichteten Zimmern, den Blick auf den Zwölferkogel und dem hervorragenden Essen. Am Abend schüttet es wie aus Kübeln und innerhalb von Minuten entstehen mehrere riesige Wasserfälle. Was für ein Naturspektakel! Wir erblicken bereits den Alpinisteig, welchem wir am 4. Tag unserer Tour in den Sextener Dolomiten absolvieren werden.
Buchtipp: Geplant habe ich unsere komplette Tour mit dem Klettersteigführer Dolomiten (Alpinverlag), den ich wärmstens empfehlen kann!
ECKDATEN
Länge | 6:00 Stunden für die gesamte Tour |
Schwierigkeit | Paternkofel: B/C Schartenweg: A/B |
Lage | Sexten, Dolomiten, Italien |
Tour durchgeführt im | August 2020 |
Zustieg | ab Dreizinnenhütte 10 Minuten |
Buchempfehlung | Klettersteigführer Dolomiten, Südtirol, Gardasee |
4 Gedanken zu „Klettersteige mit Kindern am Paternkofel & Schartenweg in den Sextener Dolomiten“
Liebe Silvie, herzlichen Dank für deine tollen Tourenberichte. Wo hat es dir denn besser gefallen, in den Sextner Dolomiten oder in der Brenta? Ich kann mich nicht entscheiden.
Ganz liebe Grüße,
Mona
Liebe Mona, gar nicht so einfach zu sagen;-) Beide Gegenden haben ihre Reize und sind wirklich einmalig. Ich würde Dir empfehlen, beide Gebiete einzuplanen. Wenn Du auch mal eine Wanderung suchst, würde ich die Sextener Dolomiten empfehlen. In der Brenta bieten sich Klettersteige eher an. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich wohl die Brenta nehmen, da dort die Klettersteige länger sind bzw. man länger auf dem Klettersteig ist als auf dem Wanderweg.
hallo,
ich möchte wissen, wie alt die Kinder waren bzw. on man diesen Klettersteig einem 10Jährigem mit Erfahrung zutrauen kann?
Hallo Daniel, unsere Kinder waren damals 10 und 13. Ja, ich würde die Tour einem 10-jährigen mit Wander- und Bergerfahrung zutrauen!LG Silvie