Unser letzter Tag bringt uns zum wohl berühmtesten Klettersteig der Sextener Dolomiten – dem Alpinisteig. Berühmt ist das Fotomotiv der beiden Wände, welche in kürzester Distand voneinander perfekt aufs Foto passen.
Der Aufstieg von der Hütte zur Forc. Giralba ist schnell geschafft und wir steigen wieder ein Stück vorbei an einem Wasserfall zum Einstieg des Steiges. Wir wollen heute den Normalweg vorbei am berühmten Spalt bis zur Elferscharte absolvieren und dann von dort zur Rotwandwiesenhütte absteigen.
Schnell gewöhnen wir uns wieder an das typische Gehgelände auf den berühmten Bändern, immer wieder unterbrochen von Abschnitten, welche nicht durch ein Seil gesichtert sind. Nach 3 Tagen Klettersteigen in dieser Gegend können die uns aber nichts mehr anhaben;-)
Meditativ klicken wir das Klettersteigset alle paar Meter ein und wieder aus und da wir heute fast die einzigen am Steig sind, können wir uns Zeit lassen.
Es dauert nicht lange und wir erreichen den berühmten Spalt in der La Mitra. Am Ende vom Spalt liegt noch Schnee, über welches jedoch von der lokalen Bergschule ein straffes Seil gespannt wurde. Nachdem Alessandro vorgestiegen ist, sichert er die Kinder vom Ende des Schneefeldes nach. Die beiden haben einen unheimlichen Spass, sich ins Seil zu hängen und dort Spiderman-mässig rüberzuklettern.
Wir probieren uns am Fotomotiv und verteilen uns auf beide Seiten des Spaltes, während mein Mann in der Mitte bleibt, um zu fotografieren. Gar nicht so einfach, damit alle Protagonisten am richtigen Ort stehen!
Es folgt ein zweites Schneefeld, welches nicht so einfach gequert werden kann, da der Pflock der Sicherungsvorrichtung in der Luft hängt – der Schnee ist hier wohl schon weggeschmolzen. Man kann sich zwar am vorhandenen Sicherungsseil festhalten, darf aber nicht in dieses stürzen, da es einen wohl kaum halten würde.
Nachdem wir auch das gemeistert haben, liegt der größte Teil des Steiges schon hinter uns und wir queren die letzten Meter zur Elferscharte.
Hier hoben fühlt man sich richtig in den Krieg zurückversetzt, da man noch viele Schussscharten und sogar eine alte Unterkunft mit Betten in einer Höhlen sehen kann.
Es folgt ein langer und sehr steiler Abstieg in einer Geröllhalde. Es sind noch viele alte, mit Holz verstärkte Treppen vorhanden. Da aber einige von denen schon den Geist aufgegeben haben, wurde auf der linken Seite ein Klettersteig zur Entschärfung eingebaut, den wir dankbar nutzen. Wir sind echt froh, dass wir dieses Stück absteigen und nicht in der Mittagshitze erklimmen müssen.
Wir verstauen unser Klettersteigset und begeben uns in den nicht enden wollenden Abstieg zur Rotwandwiesenhütte. Dort angekommen genießen wir ein leckres Mittagessen und nehmen danach die Seilbahn ins Tal, von wo uns ein Bus nach Toblach zurück bringt.
Erschöpft, aber sehr zufrieden blicken wir auf dieses wirklich tolle Abenteuer mit unseren Kindern zurück und können es bergbegeisterten Familien wärmstens empfehlen!