Tag 2 meiner Mehrtageswanderung im Kanton Graubünden und Tessin durch die Greinaebene. Ein weiterer wunderbarer Wandertag in der eindrücklichen Greina Ebene vorbei an der Scalettahütte, dem Greina-Bogen und schließlich dem Abstieg ins Tal nach Campo Blenio.
Nach einem tollen Frühstücksbüffet in der SAC Motterasciohütte werde ich von einem tollen Sonnenaufgang begrüsst. Ich laufe bereits kurz vor 8 Uhr los, da ich einen langen Tag vor mir habe und das Postauto in Campo Blenio nicht allzu regelmäßig fährt.
Ich passiere die am Vortag montierte Leiter hoch zur Ebene und nehme das Wegstück unter die Beine, welches ich bereits am Vortag gelaufen bin. Nach ca. 45 Minuten habe ich die Kreuzung erreicht und biege nach links in Richtung Scalettahütte ab.
Es gibt hier oben 2 parallel verlaufende Wanderwege. Wenn man die erste Abzweigung nimmt, gelangt man auf den etwas anspruchsvolleren Wanderweg, der ein sehr kurzes, leicht ausgesetztes Wegstück beinhaltet. Wer dieses vermeiden möchte, wählt am besten den Weg auf der andere Talseite, welcher keinerlei schwierige Passagen beinhaltet.
Ich passiere riesige Wollblumenfelder – ein herrlicher Kontrast zu den vorherrschenden Herbstfarben der Ebene. Ein kleiner Canyon schlängelt sich an dieser Stelle durch die Greina – ich kann mich gar nicht sattsehen an all diesen optischen Eindrücken!
Als nächstes komme ich an der (verschlossenen) Edelweisshütte vorbei. Hier scheint es sich um eine Selbstversorgerhütte zu handeln, welche sich an den Fels schmiegt.
Am Passo del Greina nehme ich die Abzweisung zum Arco del Greina, der stark an die riesigen Bögen in Amerika erinnert. Vom Wanderweg kann man steil aufsteigend zum Bogen hochsteigen. Mit älteren Kindern ist dies problemlos machbar, jüngere Kinder sollten doch besser unten warten. Oben beim Bogen hat es eine kleine Höhle und einen Tunnel, so dass man hier ausgiebig alles erkunden kann.
Ich laufe vom Bogen zurück zum Pass (es gäbe auch einen blau-weiss-markierten Wanderweg direkt zur Hütte, aber alleine möchte ich den nicht laufen). Von dort sind es nur noch wenige Minuten bis zur Scalettahütte mit ihrem markanten Spitzdach. Unter diesem lässt es sich herrlich schlafen mit Blick durch eines der großen Fenster direkt in den Sternenhimmel!
Ich entscheide mich gegen eine Pause bei der Hütte, da ich das Postauto am Mittag schaffen möchte. Das nächste verkehrt erst wieder gegen Nachmittag und ich habe noch eine lange Heimreise vor mir. Der Abstieg startet mit einem tollen Blick ins Tal in Richtung Campo Blenio. Zahlreiche Wasserfälle begleiten meinen Abstieg, teilweise umgeben von tiefblauen Pools. Diese müssen im Hochsommer für eine herrliche Abkühlung sorgen. Auch hier erblicke ich zahlreiche, gut genährte Murmeltiere, die mich entspannt beim Wandern beobachten.
Der Großteil dieses Wegstücks verläuft in der Nähe der Straße und ich würde vorschlagen, dass man sich diesen Teil spart und lieber den Wanderbus nimmt, welcher aber bei meiner Mehrtageswanderung Anfang Oktober nicht mehr fuhr.
Falls Du noch mehr über die Mehrtageswanderung in der Greina-Ebene lesen möchtest, schau gerne auf meinen anderen Artikeln über die Greina-Ebene vorbei.
Ab ca. 6 Jahren geeignet, sofern die Ausdauer für die Tour vorhanden ist. Alternativ kann nur bis zur Scalettahütte gewandert werden oder von der Motterasciohütte zum Lago Luzzone abgestiegen werden. Weg ist nicht anspruchsvoll oder ausgesetzt.