Herrliche Wanderung von Brand zur Sarotlahütte im Sarotlatal. Diese Wanderung im Brandnertal ist ein perfekter Tagesausflug und auch für Familien sehr gut geeignet. Das Rätikon-Gebirge zeigt sich von seiner schönsten Seite und der Gipfel der Zimba thront weit oberhalb der Hütte. Unglaublich herzlicher Empfang durch das Hüttenwartspaar!
Der Ausgangspunkt der Wanderung befindet sich in der Ortsmitte von Brand, einem idyllischen Bergdorf, welches von imposanten Gipfeln und grünen Almwiesen umgeben ist. Von hier aus geht es entlang des Alvierbachweges in Richtung Eingang des Sarotlatals. Der Alvierbach begleitet mich mit seinem sanften Rauschen und bildet eine angenehme Geräuschkulisse während des Aufstiegs. In Brand komme ich an der alten Sägemühle und sehr gepflegten Grillstellen vorbei.
Die nächsten 30 Minuten laufe ich neben dem Alvierbach entlang und passiere wohl einen der schönsten Golfplätze der Alpen. Dieser verläuft mal auf der einen, mal auf der anderen Seite des Bachs, immer umgeben von einem Blick auf die eindrückliche Bergwelt.
Am Eingang des Sarotlatals angekommen, biegt man rechts vom Weg ab und beginnt mit der Steigung. Der gut markierte Weg führt mich taleinwärts und bietet bereits jetzt atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Bergwelt. Ich laufe anfangs durch einen herrlich schattigen Wald und erreiche bald die erste Brücke, um den Bach zu queren.
Da ich bereits früh gestartet bin, bin ich heute alleine unterwegs – erst an der Hütte werde ich andere Wanderer treffen. Ich bin ein paar Tage vor Eröffnung der Hütte unterwegs – vermutlich wird hier nach dem Start der Hüttensaison mehr los sein!
Während ich immer weiter ins Sarotlatal laufe, begleitet mich das Plätschern des sprudelnden Baches. Dieser entspringt den schneebedeckten Gipfeln und das klare und kalte Wasser lädt zu einer kurzen Rast ein, um die Füße zu kühlen.
Ich gewinne mehr und mehr an Höhe und die Steigung lässt auf der gesamten Tour nicht nach. Ich nähere mich dem ersten Wasserfall und der Wanderweg führt unmittelbar an diesem vorbei.
Im weiteren Verlauf der Wanderung erhebt sich vor mir majestätisch die Zimba, ein imposanter Gipfel, der die Blicke auf sich zieht. Die Zimba thront hoch über dem Tal und erstreckt sich majestätisch in den Himmel. Ihr schroffes und markantes Erscheinungsbild verleiht der Umgebung eine gewisse Dramatik.
Etwas dramatisch zeigt sich für mich auch die nächste kleine Brücke, die im Winter teilweise zerstört wurde. Zum Glück ist der Wasserstand niedrig genug, so dass ich etwas oberhalb der Brücke den Bach queren kann. Die Hüttenwirte bestätigen mir, dass diese noch in den nächsten Tagen ersetzt werden wird und dies wohl häufig im Winter passiert.
Je höher ich aufsteige, umso ursprünglicher wird die Gegend. Nachdem ich den Bach ein weiteres Mal überquert habe, fliesst rechts von mir der Bach durch und über zahlreiche Grashügel – ein tolles Schauspiel!
Schließlich erreiche ich die Sarotlahütte, die sich am Fuße der Zimba befindet. Die Hütte ist eine gemütliche Raststätte, in der man sich stärken und die traumhafte Aussicht auf die umliegenden Berge genießen kann. Obwohl die Hütte offiziell noch nicht eröffnet ist, begrüsst mich das Hüttenwartspaar unheimlich freundlich und bietet mir sogar ein Glas des gerade frisch hergestellten Holunderblütensafts an. Sie haben dieses Jahr auch Hühner mit hochgebracht, die fleissig im Gras herumpicken.
Ich schaue mir die Bilder von der Originalhütte an, welche nach einem Lawinenunglück 1999 neu aufgebaut wurde. Das Hüttenwartspaar weist mich auf eine Lawine hin, die diesen Winter heruntergekommen ist und deren Ausläufer in der Nähe der Hütte zu sehen sind. In nur 3 Minuten habe ich den Schnee erreicht. Es ist immer wieder eindrücklich zu sehen, welche Kräfte hier wirken, um diese Schneemassen und auch grosse Steinbrocken zu bewegen.
Während zu Beginn der Saison alles mit dem Helikopter hochgeflogen wird (inklusive der Hühner), trägt das Hüttenteam mehrmals pro Woche die notwendigen frischen Lebensmittel hoch. Sie erzählen mir, dass jeder von ihnen in der letzten Saison mehrere Kilo abgenommen hat – ein knochenharter Job!
Mit etwas Wehmut mache ich mich an den Abstieg – ich habe mich hier sehr wohlgefühlt und werde bestimmt ein anderes mal wiederkommen, wenn die Hütte geöffnet ist und ich dann auch von der Hüttenküche probieren kann, die einen ausgezeichneten Ruf geniesst.
Der Abstieg verläuft auf der gleichen Route. Wer mit dem Bus unterwegs ist, kann zu einer der Haltestellen entlang der Strasse laufen, um die Tour etwas abzukürzen.
ECKDATEN
Dauer
4 Stunden
Höhenunterschied
↗ 773 hm ↘ 773 hm
Länge
13.5 km
Schwierigkeit
technisch einfach, anhaltend steiler Aufstieg
Lage
Brand (Vorarlberg)
Genaue Route
Brand – Sarotlahütte – Retour
Tour durchgeführt im
Mai 2023
Geeignet für Kinder
Die perfekte Wanderung für Kinder. Keine ausgesetzten Stellen. Mit der notwendigen Ausdauer kann die Tour ab 8 Jahren (mit Übernachtung) gemacht werden.