Nach einem weiteren unglaublichen Sonnenaufgang verläuft die letzte Etappe der Saaser Hüttentour entlang des blau-weiss markierten Hüttenwegs unterhalb der Mischabelkette, bis sie den Schönegga-Wegpunkt erreicht. Von dort aus führt der Weg auf dem rot-weiss markierten Bergweg über Trift- und Torrentbach hinab nach Saas-Fee. Wie bereits der Aufstieg am Vortag ist beim Hüttenweg höchste Konzentration gefragt.
Die Nacht in der Mischabelhütte ist ziemlich unruhig, da in unserem Zimmer wieder unzählige Bergsteiger übernachten, die alle früh rausmüssen. Zudem liegt der Frühstückssaal direkt unter unseren Betten, so dass wir erst wieder Schlaf finden, als die Frühaufsteher das Haus verlassen haben. Dafür werden wir vorm Frühstück mit einem herrlichen Sonnenaufgang belohnt und das entschädigt ja immer für die weniger erholsamen Nächte!
Nur noch ein paar Wanderer sind auf der Hütte und so stehen wir ehrfürchtig auf der Terrasse der Mischabelhütte und geniessen die langsam aufgehende Sonne am Horizont. Das Frühstück ist sehr lecker und wird wieder vom herzlichen Lächeln der Hüttenwartin begleitet. Sie hat sicherlich ihren Herzensjob und auch ein tolles Hüttenteam gefunden und alle strahlen dies aus und wir fühlen uns dadurch rundum wohl.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg und es herrscht eine mystische Stimmung. Im oberen Bereich legen wir unsere Spikes an, da es noch vereist ist. Bald schon können wir diese jedoch ablegen und der restliche Weg ist komplett schneefrei.
Beim Aufstieg macht man sich ja schon oft Gedanken über die Schwierigkeit des Abstieges. So hatten wir dies bereits bei einer T4-Wanderung hoch zur Dossenhütte, jedoch gestaltete sich der Abstieg viel weniger anspruchsvoll als vermutet. So bereitet uns auch der Abstieg von der Mischabelhütte keine allzu grossen Schwierigkeiten, aber konzentriert muss man hier schon die ersten 1,5 Stunde im Abstieg gehen.
So wird auch die Position von einigen Griffen und Tritten erst im Abstieg klar und man merkt, dass sie mit Bedacht gesetzt wurden und extrem hilfreich sind. Wir sind den ganzen Morgen komplett alleine unterwegs und begegnen erst später im unteren Drittel den ersten entgegenkommenden Wanderern, die die Tour wohl als Tagestour unternehmen – ein sportliches Unterfangen mit den 1600 Höhenmetern im Auf- und Abstieg.
Mit jedem Meter kommen wir Saas-Fee immer näher und ich kann die Tour heute so richtig geniessen. Nach den letzten anstrengenden 3 Tagen der Wanderung ist dies ein toller Abschluss mit einer kurzen Tagesetappe, so dass man am letzten Tag noch in aller Ruhe wieder nach Hause fahren kann.
Am Gedenk-Kreuz legen wir eine kurze Trinkpause ein und verschnaufen ein wenig. Saas-Fee liegt in greifbarer Nähe und der Abstieg erscheint uns mittlerweile wie eine Genusstour!
Erstaunlich schnell haben wir die Leiter erreicht – wir drehen uns kurz um, stellen einen Fuss vorsichtig auf die Sprossen und los gehts. Da ich oft auf Klettersteigen unterwegs bin, ist es ein komisches Gefühl, sich hier nicht einzuhängen. Die Leiter hat aber tolle, griffige Stufen, so dass sie problemlos zu meistern ist.
Viel zu schnell erreichen wir das Ende des blau-weiss markierten Wanderwegs und befinden uns schon bald auf dem vergleichsweise einfachen rot-weissen Weg ins Tal. Wir passieren wieder die Murmeliwiese, auf welcher sich unzählige Touristen niedergelassen haben und geduldig auf die neugierigen Tiere warten.
Nachdem wir uns für die Heimfahrt im Supermarkt am Bahnhof eingedeckt haben, gibt es noch ein letztes Foto vorm Busbahnhof. Und ja, wir können den Slogan komplett bestätigen – es war eine tolle Wanderreise in der Gletscherwelt von Saas-Fee und Umgebung.
Prädikat: Unbedingt nachahmenswert!
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Offenlegung: Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Saas-Fee Tourismusentstanden. Dennoch sind meine Meinungen, Ansichten und Tipps
unabhängig, da der Tourismusverband keine Vorgaben zur Berichterstattung
gemacht hat.