Vom Molvenosee zum Rifugio Pedrotti: Wanderung durch das Herz der Dolomiten

Vom Molvenosee zum Rifugio Pedrotti: Wanderung durch das Herz der Dolomiten

trekking

T2

07:45

19.6km

1376m

1880m

Jul-Okt

Konditionell anspruchsvolle und lange Tageswanderung mit Start in Molveno. Den Aufstieg erleichtert die Seilbahn bis zur Mittelstation Pradel. Ab dort auf einem eindrücklichen Felsenweg zum Rifugio Croz dell’Altissimo. Weiter vorbei am Rifugio Selvata und ab dort steiler Aufstieg direkt in die Brenta rein. Es folgt das technisch anspruchsvollste Stück, bis schließlich die Pedrotti-Hütte erreicht ist.

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Die Seilbahn erleichtert den Aufstieg bis Pradel

 

Wir sind für eine Woche auf einem Campingplatz direkt am Molvenosee untergebracht. Einerseits wollen wir mal wieder eine mehrtägige Klettersteigtour in der Brenta unternehmen, andererseits im Bikepark Molveno biken und natürlich wandern gehen. Während der Rest der Familie biken geht, nutze ich die freie Zeit für eine eher anspruchsvollere und vor allem lange Wanderung, die ich besser ohne die Kinder unternehmen möchte. Im Nachhinein war dies die richtige Entscheidung – mit den Kindern hätte ich die Tour nur als 2-Tages-Tour unternommen.

Um den Zustieg zu verkürzen, nutze ich die Seilbahn Molveno und fahre bis zur Mittelstation Pradel hoch. Der Blick auf den tiefblauen Molvenosee ist bereits umwerfend und dementsprechend beliebt ist der Aussichtspunkt hier bei Tagesgästen.

Der Weg startet flach durch einen Wald und verläuft später entlang eines in den Fels gesprengten Höhenwegs. Wer weitere Details zu der Wanderung bis zur Selvatahütte haben möchte, dem empfehle ich meinen ausführlichen Beitrag, da wir diese Wanderung bereits ein paar Tage zuvor mit den Kindern unternommen haben.

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Zwischenstopp am Rifugio Selvata (1630m)

 

Nngefähr 45 Minuten ist das Rifugio Croz dell’Altissimo erreicht und ich folge den Wegweisern zum Rifugio Selvata. Diese Hütte ist über einen toll angelegten Wanderweg zu erreichen. Gelegentlich sind Drahtseile am Fels angebracht oder auch Holzplanken verlegt, um die Wanderung zu erleichtern. Der Weg ist jedoch technisch unkompliziert und jüngere Kinder kann man gut an die Hand nehmen.

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Bei der Selvata-Hütte bietet sich ein kurzer Zwischenhalt an und ich wurde dort sehr freundlich bedient. Der Weg verläuft weiter steil ansteigend und in zahlreichen Kehren gewinne ich an Höhe. Ich tauche direkt ein in die faszinierende Welt der Brenta und ihren steil aufragenden Felswänden.

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Die Landschaft wird immer wilder und der Wanderweg immer leerer. Während der Weg zum Rifugio Croz dell’Altissimo sehr beliebt ist, nimmt die Anzahl der Wanderer zum Rifugio Selvata bereits deutlich ab. Den Weiterweg zum Rifugio Pedrotti jedoch unternehmen nur wenige und so begegne ich hinter der Selvata-Hütte über den gesamten Tag verteilt ungefähr nur 20 anderen Wanderern. Anders sieht es dann bei der Pedrottihütte aus, die aus 4 verschiedenen Richtungen erreicht werden kann und vor allem bei Klettersteiggehern sehr beliebt ist.

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Nachdem die ersten Höhenmeter überwunden sind, flacht der Weg ein wenig ab und ich erreiche ein Plateau mit einer kleinen Hütte. Dies ist der perfekte Platz für die nächste Pause. Ich bin umgeben von zahlreichen Blumen und den extrem eindrücklichen Wänden der Brenta. Mir wird bewusst, warum es uns bereits ein 2. Mal in diese Gegend zieht und ich werde hier bestimmt auch nicht das letzte Mal gewesen sein.

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Die Brenta wird immer wilder

 
Direkt hinter der Hütte gibt es das nächste Steilstück, welches überwunden werden muss. Die Wanderung verlangt einem wirklich konditionell viel ab und immer wieder erhöht sich mein Herzschlag. Belohnt werde ich allerdings, nachdem ich dieses Stückchen überwunden habe: ich erreiche eine Art Hochebene und ab hier ist die Hütte auch bereits sichtbar. Beim nächsten flach verlaufenden Stück kann man dann sehr gut verschnaufen, bevor der letzte Aufstieg bevorsteht.
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Der Weg wird merklich anspruchsvoller, schmaler und auch ausgesetzter. Mit der notwendigen Vorsicht und Aufsicht können aber auch Kinder dieses Stück gut meistern. Es gilt ein kurzes Stück zu überwinden, an welchem der Weg sehr schmal und abschüssig wird und auch einige Passagen, an denen etwas gekraxelt werden muss und auch die Hände dazugenommen werden müssen. Auch der eine oder andere große Schritt muss gemacht werden.

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Belohnt werde ich dafür aber mit einer Landschaft, wie sie eindrücklicher und wilder nicht sein kann. Ich erreiche die erste der beiden Hütten, die aktuell nicht gebraucht wird und ca. 100 Meter von der Haupthütte entfernt steht.

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Das Rifugio Tosa Pedrotti (2491m) ist erreicht

Wir kennen die Hütte bereits von unserer 4-tägigen Klettersteigtour und haben in dieser auch übernachtet. Es handelt sich um eine große und beliebte Hütte und überall wimmelt es von Wanderern und Klettersteiggehern. Ich mache es mir auf der Hüttenterrasse gemütlich und genehmige mir den wohlverdienten Hüttenkuchen.

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Auch wenn es mir schwerfällt, muss ich mich irgendwann vom Panorama losreissen – steht mir doch ein sehr langer Abstieg bevor. Wir werden aber in einigen Tagen hier bei unserer Klettersteigtour vorbeikommen und auch übernachten, so dass ich getröstet bin.

Ich hatte überlegt, ob ich einen alternativen Abstieg wählen soll, so dass ich nicht den gleichen Weg zurücklaufen muss. Dies war jedoch zu kompliziert für den Rücktransport und auch viel länger als der direkte Weg zurück zum Molvenosee.

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Für den Rückweg wähle ich den gleichen Weg zurück bis zum Rifugio Selvata. Wer ab hier abkürzen möchte, kann zum Rifugio Croz dell’Altissimo laufen, dann den Felsenweg und hinab mit der Seilbahn. Ich hingegen steige von der Selvata-Hütte hinab zur asphaltierten Zufahrtsstraße. Diese bringt mich auf einem langen und doch eher mühsamen/monotonen Abstieg zum Baita Ciclamino. Dort in der Nähe fährt ein Bus bis nach Molveno oder man läuft auch noch das letzte Stück hinab ins Städtchen. Am See angekommen gibt es natürlich zuerst ein riesiges Eis und ich treffe dort auch zufällig auf meine Männer, die gerade ihren Tag im Bikepark in der Gelateria ausklingen lassen.

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Interessieren Dich weitere Wanderungen in der Nähe vom Molvenosee? Dann schau Dir meine Wanderung zum Gipfel Croz dell’Altissimo an.

Wie wär‘ es mit anderen Wanderungen in Südtirol? Ich kann die Wanderung zum Schlernhaus (bei der Seiseralm) und zur Dreizinnenhütte (Sextener Dolomiten) empfehlen. Wenn Dich Mehrtageswanderungen in den Dolomiten interessieren, dann schau Dir am besten bei unserer 3-Tages-Tour durch den Rosengarten oder unsere 3-Tages-Wanderung durch die Sextener Dolomiten an.

ECKDATEN

Dauer7:45 Stunden
Höhenunterschied↗ 1376 m↘ 1880 m
Länge19.6 km
SchwierigkeitAnspruchsvoll, T2
LageBrenta (Südtirol, Italien)
Genaue RouteSeilbahn Molveno Mittelstation – Rifugio Croz dell’Altissimo – Rifugio Selvata – Rifugio Pedrotti – Rifugio Selvata – Baita Ciclamina – Molvenosee
Tour durchgeführt imAugust 2022
Geeignet für KinderDie gesamte Wanderung ist mit älteren Kindern auf einer 2-Tages-Wanderung machbar. Technisch nur am Ende anspruchsvoll, aber konditionell während der ganzen Wanderung anstrengend.
BuchempfehlungBrenta: mit Adamello, Presanella und Paganella

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