Eindrückliche Wanderung zum Ramolhaus, welches einen spektakulären Logenplatz vor dem Gurgler Ferner hat. Die Hütte liegt auf fast genau 3000 Metern und bietet einen einmaligen Fernblick auf die Ötztaler Bergwelt und ihre Gletscher. Je näher man dem Ramolhaus kommt, umso mehr nähert man sich dieser einmaligen Landschaft – am besten in Kombination mit einer Übernachtung, um den Sonnenaufgang bewundern zu können!
Mit dem Bus nach Obergurgl zum Start der Wanderung zum Ramolhaus
Wir verbringen einen Teil unserer Sommerferien wie schon so oft in Tirol zum Biken und Wandern und so bieten sich die zahlreichen Hütten im Ötztal perfekt für Tagesausflüge an. Während der Rest der Familie in Sölden im Bikepark ist, unternehme ich eine ausgedehnte Tageswanderung zum Ramolhaus. Ich bin ganz froh, dass ich keines meiner Kinder mitgenommen habe, da die Wanderung als Tagestour genügend Ausdauer benötigt und mit Kindern wohl besser mit Übernachtung eingeplant werden sollte.
Ich nehme einen der Busse, die im Ötztal verkehrt und die für uns mit der Sölden Inside Summer Card kostenlos zur Verfügung stehen. Der Bus hält am Ortsende von Obergurgl und obwohl anfänglich die Orientierung etwas schwer fällt, muss man einfach nur den Ort verlassen und trifft dann später auf den Wegweiser zum Ramolhaus.
Die ersten Minuten der Wanderung sind flach und auf einem geteerten Weg durch die Obergurgler Hotelwelt und später in Richtung Gurgler Arche. Ich überquere eine stabile Brücke und ein steiler Anstieg bringt mich hoch zur ersten Bergstufe. Einige Seile bieten zusätzliche Sicherheit, wären aber bei diesem Abschnitt der Wanderung nicht notwendig.
Der Wanderweg führt direkt in die Bergwelt
Bald schon flacht der Weg leicht ab und im leichten Bergauf geht es empor in Richtung Ramolhaus. Immer wieder werden kleine Bäche überquert, welche gelegentlich als eindrückliche Wasserfälle oberhalb vom Weg zu sehen sind. Der Weg ist sehr schön angelegt und bietet sogar nach ca. 30 Minuten noch einen Brunnen, an welchem man die Flasche auffüllen kann. Da es heute unglaublich heiß ist, nutze ich die Gelegenheit, um meine Vorräte wieder aufzufüllen und noch einmal ausgiebig vom erfrischenden Wasser zu trinken. Immer wieder bieten sich herrliche Picknick- und Pausenplätze an – sei es vor der kleinen Hütte mit Bank oder aber am idyllischen Mini-See!
Bald schon wird der Weg merklich alpiner und immer wieder müssen Steine überwunden werden. Auf der anderen Talseite ist die Langtalereck-Hütte zu sehen, die wir bereits von einer Wanderung vom letzten Urlaub kennen. Wer möchte und genügend Zeit und Ausdauer mitbringt, könnte diese Tour auch mit dieser Hütte verbinden und damit auch die bekannte Piccard-Brücke besichtigen.
Die wohl größte Wollgras-Wiese von Tirol
Bald schon erreiche ich einen riesigen Abschnitt mit Wollgras – wow, so viele auf einmal habe ich noch nie gesehen! Ein Fest für jeden Wollgras-Fan und Fotografen
Der Weg verläuft weiterhin leicht ansteigend und merklich schmal. Trittsicherheit ist hier absolut unablässig und Kinder sollten bereits bergerfahren sein.
Das letzte Stück der Wanderung fordert Durchhaltewillen
Und dann kommt die Hütte langsam in greifbare Nähe und es ist nur noch ein letztes, wirklich steiles Stück zu überwinden. In mehreren Kehren windet sich der Wanderweg hoch zur Schutzhütte und spätestens hier lohnt es sich die mitgebrachten Wanderstöcke auszupacken, um den Aufstieg entlang des Blockhangs zu erleichtern.
Und dann habe ich es endlich geschafft und sitze auf der Terrasse der Hütte. Schnell kommt man mit anderen Gästen ins Gespräch und so kann ich mein bestelltes Mittagessen in bester Gesellschaft genießen.
Das Ramolhaus – eine urige Hütte von innen
Es lohnt sich unbedingt, die Hütte auch einmal von innen anzuschauen – diese ist wunderschön mit Holz ausgestattet und auch der alte Ofen (den wir in zahlreichen Hütten bereits gesehen haben) vermittelt ein heimeliges Gefühl.
Die Hütte bietet kulinarisch eine typische Auswahl an Tiroler Spezialitäten und ich war begeistert von der Qualität der Speisen. Allein dafür lohnt sich der anstrengende Aufstieg!
Der Abstieg verlief auf meiner Tour auf dem gleichen Weg. Alternativ gibt es einen Weg nach Vent (ist mit 4 Stunden angeschrieben gewesen), der aber mit „schwer“ markiert ist. Oder aber man wählt den Weg über die Piccard-Brücke zur Langtalereckhütte und steigt dann von dieser via Schönwieshütte ins Tal ab. Dies ist allerdings nur für wirklich ausdauernde Wanderer oder für eine 2-Tages-Tour zu empfehlen.
Interessierst Du Dich für weitere Wanderungen in Österreich und zu DAV-Hütten? Dann besuche folgende Seite – wir haben bereits einige andere besucht!
ECKDATEN
Dauer
5:00 Stunden
Höhenunterschied
↗ 1160m ↘ 1160m
Länge
15.7 km
Schwierigkeit
Anspruchsvoll, T2-T3
Lage
Tirol, Österreich
Genaue Route
Obergurgl (Ortsende) – Ramolhaus – Retour
Tour durchgeführt im
Juli 2022
Geeignet für Kinder
Ab ca. 8 Jahren machbar, sofern Ausdauer vorhanden. Der Weg ist größtenteils T2 und nur am Ende sehr steil. Der Weg ist immer breit genug und selten ausgesetzt. Mit Kindern am besten übernachten, da die Tour sonst viel zu anstrengend für sie wäre.