Wanderung entlang der Schätze von Mazedonien: Skopje – Vodno und Matka-Canyon

Wanderung entlang der Schätze von Mazedonien: Skopje – Vodno und Matka-Canyon

trekking

T2

5:30

14.1km

986m

962m

Mar-Nov

Mazedonien, ein eher unbekanntes Land reich an Geschichte, Kultur und atemberaubender Natur. Ein Ort, der oft übersehen wird, aber dennoch eine Fülle von verborgenen Schätzen birgt. Einer dieser Schätze ist die Wanderung von Skopje zum Vodno und dem Matka Canyon. Eine Wanderung, die nicht nur körperliche Ausdauer erfordert, sondern dich auch beim Besuch der St. Nikola-Kirche verzücken wird. 

Ich bin beruflich für 1 Woche in Skopje und reise 1 Tag vorher an, um endlich die Wanderung zum Matka-Canyon zu absolvieren. Ich habe mich natürlich vorher ausgiebig über die Gegend informiert und kannte den Matka-Canyon bereits von meinem vorherigen Besuch. Bald aber las ich davon, dass man diesen auch direkt von Skopje zu Fuss erreichen kann.

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Unsere Wanderung startet direkt vorm Hotel in Skopje und wir laufen in ungefähr 20 Minuten zum Start der Wanderung. Wir sind im März unterwegs und ich habe 2 Arbeitskollegen gefunden, die mich netterweise begleiten. Beim Startpunkt treffen wir auf zahlreiche andere Wanderer – vielen von ihnen Touristen. Wir treffen sogar noch weitere Arbeitskollegen, die wir an den markanten Rucksäcken unseres Arbeitgebers erkennen. Bereits zum Beginn der Wanderung treffen wir auf zahlreiche Wander- und auch Mountainbike-Wege, die zum Gipfel des Vodno führen. Es ist ratsam, sich vorher die Route anzuschauen, die du machen möchtest, da es unzählige Möglichkeiten gibt, auf den Gipfel zu gelangen. Wir entscheiden uns für einen der steileren Wege, die ziemlich direkt zum Gipfel führen. Wer es gemütlicher nehmen möchte, kann einen der flacheren, aber auch längeren Wege auswählen. 

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Während es zu Beginn einen kunterbunten Wegweiser gibt, wechseln diese bald zu runden Markierungen an den Bäumen. Der Weg führt leicht und gut angelegt den Berg hinauf. Unterwegs gibt es zahlreiche Stufen und der Weg ist nie ausgesetzt. Mal schlängelt sich ein schmaler Pfad empor, mal eine breite Treppe. Wir kommen an verlassenen Gebäuden vorbei und erreichen nach ungefähr 30 Minuten die Zwischenstation der Seilbahn. Hier gibt es einen grossen Park mit zahlreichen Picknickplätzen, kleinen Ständen und WC-Häuschen.

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Der Weg gewinnt ab hier an Steilheit und ist auch nicht mehr so wirklich markiert. Allerdings kann man hier auch nicht allzu viel falsch machen, wenn man einfach dem gpx-Track in der Wanderapp folgt. Zwischendrin gibt es (sehr marode) Sitzbänke und gelegentlich auch rutschig wirkende Steine. Andere Wanderer sind hier mit sehr interessantem Schuhwerk unterwegs, aber der Weg ist nie abschüssig oder absturzgefährdet. Je höher wir kommen, umso mehr öffnet sich der Blick über Skopje. Man sieht, wie sehr die Stadt sich doch auf relativ schmaler Fläche in die Länge zieht und entlang des Varda-Flusses gebaut wurde. 

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Mittlerweile ist auch die Seilbahn in Sichtweite und wir gelangen in einen lichten Wald mit eng stehenden Bäumen. Das 66m hohe Millenium-Kreuz ist nun in greifbarer Nähe und bald schon haben wir es erreicht. Man sieht das Kreuz sehr gut aus Skopje und nachts wird es sogar beleuchtet. Das 2002 erbaute Kreuz ist eines der grössten weltweit. Vom Kreuz hat man bei klarem Wetter einen tollen Blick auf die Stadt Skopje und die umliegenden Hügel. Seit 2011 kann man das Kreuz mit der Seilbahn erreichen (Öffnungszeiten beachten). Das Kreuz ist ein bedeutendes politisches und nationales Symbol für die Mazedonier, ist aber zwischen den einzelnen ethnischen Gruppierungen der Stadt sehr umstritten. 

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Beim Millenium-Kreuz Vodno hat es diverse Snackbars, einen kleinen Spielplatz und auch in der Nähe einige kleine Pavillons mit Picknickbänken und -tischen. Diese kleinen Pavillons mit grünen Dächern werden wir heute während der Wanderung noch häufiger sehen und bieten einen tollen Ausblick auf die umliegenden Berge. 

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Wir lassen uns für eine kurze Trinkpause nieder und geniessen den Blick auf die andere Seite des Berges. Die meisten Besucher bleiben beim Kreuz und es wird merklich leerer als wir weiterlaufen. Es hat zahlreiche flache Wege von hier in Richtung Matka und man muss sich nur für einen entscheiden, da sie sich später wieder kreuzen werden. In der Ferne erblicken wir sogar schneebedeckte Gipfel – das hätte ich jetzt hier gar nicht erwartet!

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Es folgt der für mich langweiligste Teil der Wanderung – wir laufen für die nächsten 2 Stunden auf einer staubigen, breiten Fahrstrasse entlang, die wenig Abwechslung bietet. Aber manchmal muss man da durch, um dann später zum Highlight der Wanderung zu gelangen. Immerhin haben wir so ausgiebig Zeit zum Quatschen. Ein Grossteil dieser Strecke verläuft in der Sonne, so dass ich die Wanderung nicht im Hochsommer empfehlen würde, wenn es hier verdammt heiss werden muss. 

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Aufgrund der spärlichen Markierungen lohnt es sich auch hier, immer mal wieder auf die Karte zu schauen, um auf dem Weg zu bleiben. Uns kommen nur sehr selten andere Wanderer entgegen. Mittlerweile sind wir auf einen kleinen Pfad im Wald abgebogen und es beginnt der spannende Teil der Wanderung. Der Weg schlängelt sich durch den Wald und gewinnt langsam an Höhe. 

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Aufgrund der spärlichen Markierungen lohnt es sich auch hier, immer mal wieder auf die Karte zu schauen, um auf dem Weg zu bleiben. Uns kommen nur sehr selten andere Wanderer entgegen. Mittlerweile sind wir auf einen kleinen Pfad im Wald abgebogen und es beginnt der spannende Teil der Wanderung. Der Weg schlängelt sich durch den Wald und gewinnt langsam an Höhe. 

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Wir erreichen den Aussichtspunkt Kale mit dem weit sichtbaren Markierungsstein und legen dort erstmal die nächste Pause ein. Der Weg hat hier nochmal die letzten Höhenmeter zurückgelegt, war aber immer noch sehr angenehm zu laufen. Ein kurzer Blick auf die App – aha, wir müssen hier im 90-Grad-Winkel abbiegen und weiterlaufen. Siehe da, wenn man genau hinschaut, kann man in der Ferne auch die Markierung finden. 

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Der Weg verläuft anfangs mit angenehmem Gefälle bergab und wir schaffen es sogar, uns zu verlaufen, auch wenn ein knallgelber Wegweiser uns eigentlichen den Weg hätte weisen sollen. So laufen wir wieder 200 Meter zurück und biegen korrekt ab. Ab hier beginnt der gefürchtete steile Abstieg zur St. Nikola Kirche. Bei trockenem Wetter ist der Weg relativ problemlos zu gehen. Allerdings benötigt es die ganze nächste Stunde unsere ganze Konzentration, da man hier leicht umknicken könnte. Bei trockenem Wetter kann man hier aber einfach langsam absteigen und sich so der Kirche nähern. Der Weg zieht sich allerdings ziemlich in die Länge und auch bald schon sind unsere Gespräche verstummt, damit sich jeder auf den Weg konzentrieren kann. Der führt immer weiter hinab in Richtung Canyon. Wir sehen die Kirche auf der Karte direkt vor uns, können sie aber von oben noch nicht erblicken. Dafür erblicken wir mehrere moderne Gebäude, die unterhalb einer Steilwand stehen. Später sehen wir, dass diese genau neben der Kirche stehen und diese sich daher die ganze Zeit bereits uns befand. 

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Die letzten Meter des mittlerweile doch sehr schmalen Wegs bringen wir hinter uns und wir stehen vorm Eingangstor der Kirche. Nachdem wir dieses betreten haben, haben wir das Gefühl, in eine andere Welt eingetaucht zu sein. Es ist sehr ruhig hier und es scheint mir ein wahrer Kraftort zu sein. Wieder gibt es 3 kleine Pavillons, von denen man einen schönen Blick hat und die sich perfekt für ein romantisches Date eignen. Auf der Wiese hat sich eine Familie mit einem Picknick niedergelassen und aus dem nahegelegenen Restaurant ertönt traditionell mazedonische Musik. Das Highlight ist die kleine Kirche, die von aussen doch unscheinbar ausschaut, aber von innen eine wahre Farbexplosion beinhaltet. Die Wandmalereien in den mazedonischen Kirchen sind immer ein wahres Highlight und so ganz anders als bei uns zuhause. 

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Hinter der Kirche befinden sich zahlreiche Kletterrouten und wir können beobachten, wie Kletterer gerade ihre Ausrüstung einpacken. Der Ort ist wahrhaft magisch und für mich der absolute Höhepunkt der gesamten Wanderung. Wer nur eine kurze Wanderung in der Nähe von Skopje unternehmen möchte, dem kann ich diese nur ans Herz legen. Der Aufstieg vom Canyon dauert ca. 40 Minuten und dann hat man dieses kleine Paradies bereits erreicht. 

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Da wir noch verabredet sind, haben wir leider nur Zeit für eine kurze Pause. Wer möchte, könnte an der kleinen Wasserquelle auch nochmal die Wasserflasche auffüllen. Wir hingegen steigen weiter bergab und laufen über zahllose Steine und Schotter. Relativ schnell haben wir den Canyon erreicht und beobachten, wie ein Pärchen vor uns, mit einem Metallhammer auf ein Schild schlägt. Aha, so wird also das Boot gerufen. Als wir sahen, wie der Wanderweg mitten am See endete, hatten wir uns schon gefragt, wie wir ans andere Ufer gelangen würden. 

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So setzt uns das Boot für 50 Dinar (ca. 80 Cent) in 1 Minute ans andere Ufer über und wir sind mitten im Touristentrubel drin. Beim Blick zurück erblicken wir einen doch sehr steilen Abstieg von der Kirche und sind froh, dass wir diesen im Abstieg und nicht im Aufstieg gemacht haben. Vom Bootsplatz läuft man dann ca. 20 Minuten, bis man den Parkplatz erreicht hat. Hier fahren Taxen oder auch Busse zurück nach Skopje. 

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Alternativ könnte man von hier auch noch einen kurzen Ausflug mit dem Boot in den Canyon hinein unternehmen. Bei meinem vorherigen Besuch habe ich diesen unternommen und dir ein paar Fotos mitgebracht. Wir hatten damals strahlenden Sonnenschein, welche das Wasser im Canyon so richtig zum Glitzern bringt. 

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Und wer noch etwas Energie übrig hat, kann den toll angelegten Wanderweg rechts am Rand vom Canyon noch für ein paar Minuten folgen, um ein wenig mehr vom Canyon zu sehen. Der Weg schlängelt sich mehrere Kilometer am Wasser entlang und steht auch noch auf der Liste für den nächsten Besuch in Skopje. 

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ECKDATEN

Dauer 5:30 Stunden
Höhenunterschied↗ 986m ↘ 962m
Länge14.1 km
SchwierigkeitMittel, T2
LageSkopje, Mazedonien
Genaue RouteSkopje – Vodno – St. Nikola Kirche – Matka Canyon
Tour durchgeführt imMärz 2024
Geeignet für KinderAb ca. 12 Jahren für motivierte Kinder (da sehr lang). Der Weg ist nur im Abstieg anspruchsvoll, da steil. Der restliche Weg ist einfach.

Tipps und wichtige Hinweise

-Die Wanderung kann in beiden Richtungen begangen werden. Wenn du flexibel mit der An- und Abreise bist, würde ich sie dir von Skopje nach Matka empfehlen. Das Highlight der Wanderung ist die Ankunft beim St. Nikola-Kirche oberhalb vom Matka-Canyon. Diese von oben zu erreichen ist grandios. Zudem ist der doch sehr steile Wanderweg im Abstieg angenehmer als im Aufstieg zu laufen.

-Es hat unterwegs kaum Wasserquellen. Du kannst beim Millenium-Kreuz in Vodno Getränke und Snacks kaufen. Bei der St. Nikola-Kirche gibt es eine kleine Wasserquelle und ein Restaurant. Dazwischen gibt es keine Quellen, so dass du am besten 1,5 – 2l Wasser mitnehmen solltest.

-Es fahren öffentliche Busse (Bus Nr. 60) oder auch Taxen zum Start- und Zielort. Wenn du in Skopje startest, kannst du auch direkt zum Startpunkt laufen. In Matka fahren Taxen oder Busse, um dich zurück nach Skopje zu bringen.

-Du kannst die Wanderung mit der Seilbahn verkürzen, die von Skopje nach Vodno fährt. Diese fährt allerdings nicht immer, so dass du dich nicht darauf verlassen kannst.

-Die Wanderung ist teilweise mit Schildern oder rot-weissen Kreisen markiert, aber zwischendrin enden die Wanderwege irgendwo im Wald oder auf einer Wiese. Lad dir unbedingt den gpx-Track herunter, den ich dir bei Outdooractive zur Verfügung gestellt habe. Schau regelmässig auf der App nach, ob du noch auf dem richtigen Weg bist.

Ein Gedanke zu „Wanderung entlang der Schätze von Mazedonien: Skopje – Vodno und Matka-Canyon

  1. Hallo,
    habe diese Wanderung 1995/1996 mehrfach im Rahmen eines Auslandseinsatzes für eine Hilfsorganisation gemacht. Es ist und bleibt ein unvergessenes Erlebnis, das ich gerne nochmal wiederholen möchte. Dieser Bericht hat mir eine gute Motivation dazu geliefert. Herzlichen Dank dafür.
    In Erinnerung geblieben ist mir ein (angeblich) typisches Gericht der Region: Pasta Maija (?? Keine Ahnung, ob ich das richtig schreibe) Im Groben war es eine Eierspeise mit lange vorher eingelegtem Fleisch. Ein absoluter Genuss bei Ankunft nach der Wanderung im Restaurant am Staudamm.
    Ein damals nicht öffentlich zugängliches Highlight der Matka-Schlucht war/ist die Tropfsteinhöhle, die nur über den See wirklich zu erreichen war. Ich hoffe ernsthaft, dass man dieses Juwel der Natur nicht mittlerweile kommerzialisiert zugänglich gemacht hat…
    Nochmals: herzlichen Dank für das Auffrischen grandioser Erinnerungen. Ganz Skopje-typisch scheint sich nicht viel verändert zu haben 😉

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