Safarischiff „Carpe Diem“ Malediven
Silvie Kommentare 0 Kommentare
Die Malediven gehören zu den faszinierendsten Reisezielen für eine Tauchsafari. Begegnungen mit Mantas und Walhaien sind unbeschreiblich schön und ebenso unvergesslich. Ich bin nicht zum ersten Mal auf den Malediven und auch sicher nicht zum letzten Mal. Hier erfährst du, warum ich vom Tauchen auf den Malediven so begeistert bin.
Carpe Diem – Wiederholungstäterin auf den Malediven
Mutter und Taucherin zu gleich, das ist schwer unter einen Hut zu bringen. Jahrelang wartet man, bis die Kinder alt genug sind, um laufen, schwimmen, schnorcheln und dann endlich tauchen zu lernen. Endlich mit den eigenen Kinder die Unterwasserwelt zu erkunden, ist wirklich toll. Gleichwohl gibt es Tauchgebiete, welche für Anfänger und Kinder nicht geeignet sind. So zieht es mich jedes Jahr für eine Woche auf ein Safarischiff, um meiner Tauchleidenschaft nachzukommen. Die Malediven sind bereits zum 6. Mal das Ziel meiner diesjährigen Tauchreise im Dezember 2019. Ja, ich bin begeisterte Wiederholungstäterin. Die Unterwasserwelt und die traumhaft anzuschauenden Inseln der Malediven faszinieren mich immer wieder aufs Neue. Eine Woche Urlaub von der Familie im Tauchparadies der Malediven.
Die Wahl fällt – wie fast immer – auf ein Schiff der Carpe-Flotte. Es gibt mittlerweile 3 Schiffe, welche jedes Jahr diverse Preise einheimsen. Und sie haben es sich wirklich verdient.
Die Carpe Diem – alte Dame im neuen Kleid
Die Carpe Diem ist 2008 in See gestochen und war das erste Safarischiff der Carpe-Flotte. Die „Alte Dame“ gehört keineswegs zum alten Eisen. 2016 wurde das Schiff neu möbliert und präsentiert sich seither im neuen modernen Kleid. Die Carpe Diem hat eine Länge von 35 Metern, 10 Kabinen über drei Decks verteilt und somit Platz für maximal 20 Taucher. Zusätzlich fährt ein Beiboot – das so genannte Dhoni mit – auf welchem die Tauchausrüstung Platz findet. Auf dem Dhoni stehen auch die Kompressoren, so werden wir an Bord des Hauptschiffs nie von Geräuschen beim Füllen der Tauchflaschen gestört. Zudem gibt es ein kleines Motorboot, mit dem wir zum BBQ auf unbewohnte Inselchen gebracht werden.
Das Schiff verfügt insgesamt über vier Decks. Das Unterdeck mit Schlafkabinen, das Hauptdeck mit Aufenthaltsraum, Sitzgelegenheiten, Toiletten und zwei weiteren Kabinen, das Oberdeck mit der Kapitänsbrücke, 2 Kabinen sowie Bar und Esstisch. Last but not least das Sonnendeck mit genügend Sonnenliegen.
Das Beste am Boot ist für mich der riesige Esstisch, der sich draußen an der frischen Luft befindet. Es gibt nichts Besseres, als das wirklich köstliche Essen mit Blick auf die Puderzuckerstrände und das tiefblaue Wasser zu genießen. Bei Regen gibt es Planen, welche herabgelassen werden, so dass wir weiterhin draußen speisen können.
Das Essen ist extrem abwechslungsreich, schmackhaft und immer parat, sobald wir aus dem Wasser kommen. Die Köche gehen auf alle Spezialwünsche der Gäste ein und für Geburtstagskinder oder Frischvermählte gibt es immer einen sehr feinen Kuchen!
Als allein reisende Frau teile ich die Kabine meist mit einer anderen Frau. Je nach Belegung kann man auch Glück haben und ein Zimmer für sich allein bekommen. Bei unserer Tour sind 17 Gäste an Bord. Auf den verschiedenen Decks ist immer ausreichend Platz.
So kommst Du auf die Malediven
Die Gäste der Carpe Diem kommen aus der ganzen Welt. Dies führt dazu, dass sich die Anreise auf den ganzen ersten Tag verteilt. Wer vor der Mittagszeit landet, kann am ersten Tag bereits einen Check-Tauchgang absolvieren. Mein Flugzeug landet leider erst am Nachmittag und ich muss dazu noch 3 Stunden am Flughafen abhängen, bis das Dhoni mich abholt. Die Anzahl der Direktflüge von Deutschland oder der Schweiz ist sehr gering. In den meisten Fällen erfolgt die Anreise über ein arabisches Emirat. Ich fliege zum zweiten Mal mit Oman Air und bin auch diesmal wieder sehr zufrieden.
Als ich nach der langen Reise endlich an Bord der Carpe Diem ankomme, werde ich vom Tauchteam herzlich begrüsst. Jetzt heißt es erst einmal auspacken und den Papierkram erledigen. Als Wiederholungstäterin freut es mich besonders, das ein oder andere Gesicht der Crew wiederzuerkennen. Trotz der vielen Gäste erinnern sich die Crewmitglieder überraschenderweise auch an mich!
Tauchplätze auf unser Safari – Mantas, Walhaie und mehr
Essen, schlafen, tauchen – so sieht das Programm auf einem Safariboot aus. Die Liste der Tauchplätze auf unserer Safari ist dementsprechend lang. Gerne teile ich meine Erlebnisse an den jeweiligen Plätzen mit dir.
Fish Head
Bereits das erste Highlight im Ari Atoll steht bevor. Auf der Insel gibt es eine Fischfabrik und die Abfälle werden hier ins Meer befördert. Dies zieht natürlich eine Menge anderer Fische an. Bei unserem Tauchgang herrscht eine starke Strömung. So verpassen wir den eigentlichen im Briefing besprochenen Tauchspot. Nichtsdestotrotz sehen wir eine Menge. Ein 3 m langer Ammenhai schlummert vor sich hin und Unmengen an gepunkteten Muränen schauen uns aus ihren Löchern an. Schwärme von riesigen Fledermausfischen und Napolenfische kreuzen unseren Weg. Das Riff ist leider ziemlich kaputt und die Sicht nicht berauschend. Die andere Tauchgruppe hat trotz Strömung den richtigen Tauchplatz erwischt. Begeistert erzählen sie uns nach dem Tauchgang, dass sie sich mit dem Strömungshaken eingehängt und dann das Fisch-Kino genossen haben.
Auf dem Weg zu unsrem nächsten Tauchspot dürfen wir einen besonderen Augenblick erleben. Ein Schwarm von ca.100 Delfinen schwimmt an uns vorbei – wir können es kaum fassen! Eine solch große Anzahl an Delfinen habe ich bisher noch nie auf dem Malediven gesehen. Wir fühlen uns wie bei National Geographic und schauen grinsend aufs Meer.
Lankan Faru
Das nächste Highlight vom ersten Tag steht bereits bevor: die erste Manta Cleaning Station! Auch hier ist das Riff in keinem guten Zustand und die Sicht ist ebenfalls bescheiden, aber dafür sind wir ja nicht da An der Putzerstation angekommen hängen wir uns mit einem Strömungshaken brav ein. Unser Tauchguide kontrolliert, dass niemand zu nah an der Station ist und dann heißt es abwarten. Während wir warten, tauchen immer wieder kleine Riffhaie auf, welche versuchen, Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Auch Muränen, Napoleons und Schildkröten sind zu sehen. Endlich ist es soweit.
Das Warten hat sich gelohnt. 4 Mantas, davon einer riesengroß. Wow. Voller Ehrfurcht lassen wir sie ihre Kreise ziehen, beobachten sie bei Loopings und kommen aus dem Staunen fast nicht heraus. Dieses Gefühl, beim Beobachten dieser wunderschönen Tiere unter Wasser lässt sich kaum in Worte fassen. Unglaublich wie nah sie an uns vorüber schweben. Beim Auftauchen hat jeder von uns ein fettes Grinsen im Gesicht – für viele war es die erste Begegnung mit einem Manta. Ich bin sicher, sie werden alle wie ich wiederkommen wollen.
Kuda Giri Wrack
Der letzte Tauchgang des Tages führt uns zu einem toll bewachsenen Wrack auf einer Tiefe von 31m, welches bereits vor 35 Jahren extra für Taucher versenkt wurde. Am Schiffswrack treffen wir sehr fotogene Fangschreckenkrebse, Glasfische und Rotfeuerfische an. Als sich die Nullzeit dem Ende zu neigt, tauchen wir zum erstaunlich schön bewachsenen Riff rüber. Dort begegnen uns ein Riesenbarsch, ein jagender 1 Meter großer Thunfisch, Schwärme von blauen Drückerfischen und Travelleys. Zum Abschluss des Tauchgangs kommen wir an einer riesigen Anemonen-Stadt vorbei.
Kandooma Top Reef
Am Kandooma Top Reef tauchen wir ab und begegnen gleich einem riesigen Rochen. Ein paar Weißspitzenriffhaie schwimmen durchs Bild. Wir lassen uns weiter am Riff vorbeitreiben und kommen an drei imposanten Langusten vorbei, welche ihre Höhle verteidigen. Nur ein paar Meter weiter treffen wir auf eine monströs große Schildkröte. Sie liegt sehr fotogen am Riff und lässt sich geduldig von allen Seiten ablichten. Eine kleine Gruppe von Adlerrochen zieht ebenso an uns vorbei wie eine weitere Schildkröte. Wahnsinn, was wir innerhalb dieses einen Tauchgangs zu Gesicht bekommen.
Kandoora Thila
Während wir beim ersten Tauchgang am Kandoora Thila aufgrund der immensen Strömung zum Top Reef ausgewichen sind, haben wir bei unserem 2. Versuch am Thila mehr Glück. Die Strömung ist moderat und wir können den Tauchplatz ohne weiteres erkunden. Obwohl die Sicht besser sein könnte, ist dies ein spektakulärer Tauchplatz auf 30 Meter. Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll! Eine Gruppe von ca. 10 Adlerrochen wow. Im nächsten Augenblick hier ein Grau- und dort ein Weißspitzenriffhai gefolgt von pfeilschnellen Thunfischen. Ein Eldorado für Freunde von Großfischen.
Alimaathaa Jetty
Das nächste Highlight der Safari steht vor der Tür. Ein Tauchplatz, der mein Taucherherz immer wieder in Aufregung versetzt. Mit Einsatz der Dämmerung rödeln wir unser Equipment an und springen von Bord. Wir finden uns direkt inmitten von Ammenhaien und Stachelrochen wieder. Angelockt durch die Fischabfälle vom Hotel patrouillieren hier dutzende, wenn nicht sogar hunderte von Ammenhaien entlang. Die Ammenhaie sind unglaublich zutraulich, stoßen manchmal sogar gegen Kameras oder Taucher und lassen uns dadurch sehr nah an sich herankommen. Einige von ihnen sind 2-3 Meter lang. Auch Stachelrochen schweben auf Tuchfühlung an uns vorbei, während ich sicherheitshalber immer ein Auge auf den Stachel in ihrem Schwanz werfe. Über Wasser wird es immer dunkler, so schalten wir nach und nach unsere Lampen ein.
Das Spektakel am Tauchspot Alimaathaa Jetty lockt meist viele Safarischiffe an, so dass hier deutlich mehr los ist, als an anderen Tauchplätzen.
Als wir am Abend ankern, stellt die Crew einen Scheinwerfer auf. Wer weiß, vielleicht birgt das Meer noch eine Überraschung für uns? Tatsächlich haben wir mega Glück und ein Walhai taucht hinter unserem Boot auf. Er hält sich für mehrere Stunden zum Futtern in unserer Nähe auf. Die ganz Wagemutigen springen ins Wasser – ich bin natürlich auch dabei. Es ist das erste Mal, dass ich dieses Naturspektakel erleben darf und so bin ich ca. 30 Minuten mit einem ungefähr 6 Meter großen Walhai im Wasser. Dieser frisst total unbeirrt sein Plankton und lässt uns so nah an sich rankommen, dass wir direkt ins Maul schauen können.
Five Rocks
Der heutige Tag beginnt mit einem wirklich romantischen Tauchgang – Weichkorallen in allen Farben soweit das Auge reicht. Die Korallen erstrahlen in weiß, lila, gelb und anderen Bonbonfarben. Schöner hätte man eine Unterwasserlandschaft nicht malen können. Mehrmals tauchen wir rund um die 5 Korallenblöcke, welche Namensgeber für den Tauchplatz sind. Nicht nur die Korallen begeistern, sondern auch die kleinen Canyons und Höhlen durch die wir tauchen. Dort begegnen uns freischwimmende Muränen, viele Nacktschnecken und Wimpelfischschwärme. Schöner kann der Tag nicht beginnen. Jetzt freue ich mich auf das Frühstück an Board.
Dhiga Rah Out
Gut gesättigt begeben wir uns nach dem Frühstück auf Walhaisuche. Ein regelmäßiger Programmpunkt bei allen Safarischiffen. Bisher hatten wir eine Erfolgsquote von 50%. Allerdings in den meisten Fällen nicht bei der aktiven Suche, sondern eher unerwartet beim Tauchgang danach. So brechen wir auch heute die Suche ab und gehen ohne Walhaisichtung tauchen. Immer wieder schaue ich in die Ferne, ins tiefblaue Meer hinaus – jedoch ohne Erfolg. Somit konzentrieren wir uns lieber aufs Riff und entdecken einen Babyhai unter einem Stein. Schildkröten, schwarz-weiß gepunktete Kugelfische und ein oranger Kugelfisch begleiten uns. Letzterer sieht wahrhaftig wie eine schmackhafte Mango aus!
Danke an Andreas Leibert, der ebenfalls auf der Carpe Diem war und dieses schöne Video zur Verfügung gestellt hat.
Walhai-Alarm!!
Zurück an Bord legen wir unser Tauchgerödel ab. Die letzte Tauchgruppe steigt gerade aus dem Wasser. Plötzlich heißt es „Walhai-Alarm“. Hektisch ziehen alle ihre Schnorchelausrüstung und Flossen an und los geht es. Während der Walhai gemächlich seine imposante Schwanzflosse im Wasser hin und her bewegt, lege ich mich mächtig ins Zeug, um dranzubleiben. Nun zahlt sich mein Schwimmtraining aus. Ich kann so eine Viertelstunde auf Tuchfühlung neben dem ca. 9 Meter langen Walhai her kraulen bevor mir die Puste ausgeht. Der Rest der Gruppe hat schon lange aufgegeben und so bin ich mit dem Walhai und einem Taucher mit Videokamera, ganz alleine. Das sind diese besonderen Momente für die es mich immer wieder auf die Malediven zieht und die ich immer in Erinnerung behalten werde.
Kuda Rha Thila
Der Tauchplatz Kuda Rha Thila gehört zu denjenigen, an denen mit starker Strömung zu rechnen ist. So auch heute. Während wir immer wieder versuchen uns im Strömungsschatten des Riffs aufzuhalten, um nicht zu sehr außer Atem zu kommen, trotzen große Weißspitzenriffhaie mit ihren stromlinienförmigen Körpern mühelos der starken Strömung. Thunfische schießen wie Pfeile auf ihrer Jagd nach kleineren Fischen an uns vorüber. Ich entdecke einen Tintenfisch, der sich vor der Strömung zu verkriechen scheint. Nebst den größeren Meeresbewohnern gibt es auch kleinere Artgenossen, wie einen niedlichen Short-headed Anemonenshrimp. Sogar einen Fangschreckenkrebs bekommen wir zu sehen. Am Ende des Tauchgangs werden wir von einem gigantischen Schwarm von Blaustreifen-Schnapper verabschiedet.
Rangali Madivaru
Im Süden des Ari-Atolls liegt der Tauchplatz Rangali Madivaru, auch bekannt als Manta Point. Klar, dass wir uns hier wieder auf die Suche nach Mantas und Walhaien begeben. Besonders erfolgreich sind wir auf diesem Tauchgang nicht. Nur kurz bekommen wir einen Manta in der Ferne zu Gesicht. 2 Mini-Adlerrochen ziehen unsere Aufmerksamkeit auf sich und Napoleonfische tauchen immer wieder vor unseren Masken auf. Das Riff ist leider ziemlich kaputt, aber im oberen Bereich wirklich toll mit Tischkorallen bewachsen.
Dhigaa Thila
Am Dhigaa Thila erlebe ich den ersten langweiligen Tauchgang auf unserer Tauchsafari. Das Riff ist abgestorben und somit ist das Unterwasserleben sehr, sehr rar. Dazu gesellen sich heute noch schlechte Sichtverhältnisse. So lernt man ganz langsam zu tauchen, um überhaupt irgendwas entdecken zu können.
Zum Schutz gefährdeter Arten wie Korallen, Schildkröten oder anderen Meeresbewohnern, gibt es zum Glück schon seit Jahren diverse Initiativen, wie zum Beispiel diese vom Four Seasons Maldives.
Penatone
Penatone ist ebenfalls ein guter Tauchplatz um Mantas anzutreffen. So machen wir uns erneut auf die Suche nach diesen majestätischen Geschöpfen. Beim Abtauchen bemerken wir bereits, dass die Strömung aus der falschen Richtung kommt. Sie „bläst“ uns direkt ins Gesicht. 15 Minuten kämpfen wir gegen die Strömung an, bevor wir aufgeben und uns lieber mit der Strömung treiben lassen. Das ist gleich viel entspannter. Während wir so dahin treiben, läuft vor uns ein unglaublicher Hai-Kino-Film ab. Am Riffdach teilt sich die Strömung und wir spüren die Kraft der Natur. Dieser Tauchgang ist wahrlich nichts für Anfänger, von denen wir jedoch so einige an Board haben.
Moofushi Kandu
Wie könnte es auch anders sein, auch am Tauchplatz Moofushi Kandu hoffen wir die majestätischen Mantas anzutreffen. Es handelt sich um eine weitere bekannte Manta-Putzerstation. Hier warten viele kleine Putzerfische auf die Mantas. Die Putzerfisch beißen alle Parasiten ab, die sich auf der Haut der Mantas angesiedelt haben. Statt auf Mantas treffen wir erneut auf mehrere Haie. Ungläubig entdecken wir am Ende des Tauchgangs einen Leopardenhai, der zu schlafen scheint.
So schnell wollen wir nicht aufgeben. Daher wagen wir noch einen 2. Tauchgang am selben Ort. Diesmal haben wir mehr Glück. Zwei Mantas kommen in die „Waschanlage“, um sich von ihren lästigen Parasiten befreien zu lassen. Aus bester Sichtweite beobachten wir die Mantas während des gesamten Tauchgangs wie sie sich in aller Ruhe putzen lassen. Für mich ist das ein echtes Highlight. Stundenlang könnte ich diese schönen Tiere beobachten!
Feshdoo Lagoon
Heute steht unser letzter Abendtauchgang auf dem Programm. Mit dem Licht von mehreren Scheinwerfern lockt die Crew Plankton an. Hierzu werden 10 Lampen in Reih und Glied in den Boden gesteckt. Die Lampenreihe erweckt den Eindruck einer Landebahn am Flughafen. Wir platzieren uns in einer Tiefe von 15 m direkt neben der „Landebahn“. Kurz darauf sind bereits 4 Mantas im Anflug und schweben mit weit aufgespannten Mäulern über die Runway, um das vom Licht angelockte Plankton zu futtern.
Was für ein faszinierendes Erlebnis! Unser Luftvorrat neigt sich leider dem Ende zu. Wir sammeln die Lampen ein und tauchen langsam auf. Als ob sich die Mantas bei uns bedanken wollen, verabschieden sie sich mit einer spektakulären Looping-Show von uns.
Fish Head
So wie unsere Tauchsafari begann, endet sie auch. Mit dem Fish Head erwartet uns für den letzten Tauchgang auf unserer Safari eine Berühmtheit unter den maledivischen Tauchplätzen. Das Riffdach liegt im Bereich von 10-12m, von hier fällt es steil bis auf 40 Meter ab. Die Hauptattraktion ist am Fish Head der immense Fischreichtum. Es wimmelt von Fischschulen, wodurch auch Jäger wie Grauhaie, Weißspitzen Riffhaie oder Makrelen angelockt werden. Wir begegnen mehreren Schildkröten und einem Tintenfisch.
Welch ein toller Abschied von einem der schönsten Unterwasserparadiese auf unserem blauen Planeten.
Der Himmel weint zum Abschied
Unser Schiff nimmt Kurs auf die Hauptinsel Male. Bei der Überfahrt gibt es strömenden Regen. Im November/Dezember findet der Monsunwechsel statt, somit ist mit gelegentlichem Regen zu rechnen. Ich habe in der Vergangenheit auch schon Stürme, Gewitter und starken Wellengang in diesen Monaten erlebt. Dennoch schafft es die Crew der Carpe Diem immer wieder, dass alle geplanten Tauchgänge stattfinden können.
Die letzte Nacht ankern wir in der Nähe von Male. Auf Male wird unglaublich viel gebaut, um dem steigenden Bedürfnis nach Platz gerecht zu werden. Mehr und mehr Sand wird aufgeschüttet, um die Wohnfläche zu vergrößern. Da in Male bereits jeder Zentimeter verbaut ist, wird nun die Flughafeninsel erweitert. Hier entstehen weitere Hochhäuser.
Male kann nicht punkten
Am Nachmittag haben wir die Möglichkeit die Stadt zu erkunden. Wir fahren mit dem Dhoni in die Stadt, wo uns ein Guide für eine Stadtführung erwartet. Zwei Stunden lang schlendern wir durch die Stadt und lassen uns alle Highlights zeigen. Male ist leider mittlerweile sehr laut geworden, die Luft zum atmen ist nicht gerade frisch und mit Sauberkeit kann die maledivische Hauptstadt auch nicht punkten. Zudem hat gerade noch ein Kreuzfahrtschiff angelegt, so dass die Stadt von Touristen überschwemmt wird. Ich bin froh als wir wieder zurück aufs Boot zu können.
Mein Fazit
Wenn du eine Tauchsafari suchst auf der quasi jeder Tauchgang ein echtes Highlight ist, dann bist du auf den Malediven genau richtig. Ein großer Vorteil gegenüber dem Roten Meer ist, dass an den jeweiligen Tauchplätzen maximal ein weiteres Tauchschiff liegt. Selbst wenn du nicht gerade auf Tauchstation bist, kannst du die Aussicht auf die atemberaubenden Inselchen in den türkis-blau schimmernden Atollen bestaunen.
Ich kann es kaum erwarten, bis meine Kinder genügend Taucherfahrung haben, um die faszinierenden Taucherlebnisse auf den Malediven mit mir erleben zu können.