Winterzauber: Schneeschuhwanderung rund um die Lobhörner
Silvie Kommentare 0 Kommentare
WT2
02:00
2.7km
435m
2m
Dez-Apr
Abwechslungsreiche und reizvolle Schneeschuhtour im Berner Oberland mit Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Mittelschwerer Aufstieg von der Bergstation Sulwald zur Lobhornhütte. Übernachtet wird in der bewarteten gemütlichen Hütte – einem Logenplatz hoch über dem Lauterbrunnental. Am 2. Tag unternehmen wir einen Ausflug zu den Lobhörner, unter welcher wir in unmittelbarer Nähe queren. Langer Abstieg ins Tal.
Los gehts mit der Seilbahn in Iselfluh hoch nach Sulwald
Ich bin mit meiner Bergfreundin und unserer Lieblingsbergführerin im Berner Oberland unterwegs. Die Bergführerin hat eine Gruppe von Schneeschuhfans zusammengetrommelt und ein Wochenende für uns zu den Lobhörnern organisiert. Übernachtet wird in der Lobhornhütte, die im Winter am Wochenende bewartet ist und ein sehr lohnenswertes Ausflugsziel ist.
Nach der Anreise mit der SBB, der Jungfraubahn und dem Postauto bringt uns die Seilbahn Isenfluh in ihrer knallroten Kabine hoch zum Sonnenbalkon Sulwald. Die Tour startet auf dem Sulwald Schneeschuhtrail, welcher anfänglich parallel zu unserem Trail verläuft. Der Trail schlängelt sich durch den Sulwald zwischen den Bäumen hindurch auf einem gut gespurten Pfad in Richtung Mederalp. Wir laufen entlang des rot markierten Lobhorn Trails, der mit mittelschwer angegeben ist und bei welchem Lawinenkenntnisse notwendig sind. Wir laufen durch verschneite Wälder und offenen Ebenen.
Die Lobhornhütte (1954m) ist erreicht
Unsere Bergführerin legt einen kleinen Umweg über die Alp Suls ein und so erreichen wir nach ungefähr 2 Stunden gemütlich das heutige Ziel: die Lobhornhütte. Je höher wir aufgestiegen sind, umso prächtiger wurde der Blick und so sind Eiger, Mönch undJungfrau zum Greifen nahe. Ein besonderes Highlight sind die herzigen Toilettenhäuschen mit den ausgestanzten Herzen in der Tür. So hat man direkt von der Toilette einen prächtigen Blick auf die umliegenden Gipfel des Jungfraumassivs.
Am Nachmittag unternehmen wir noch eine kleine Tour in Hüttennähe
Nachdem wir uns in der Hütte verköstigt haben, wird ein Teil des Gepäcks ausgepackt und mit leichtem Rucksack machen wir uns auf eine kleine Nachmittagsrunde. Wir haben uns mittlerweile alle in der Gruppe kennengelernt und so hat man genügend Zeit für Gespräche mit dem einen oder anderen. Am heutigen Tag haben wir einen tollen Fernblick und keine einzige Wolke ist am Himmel zu sehen.
Den Abend verbringen wir im gemütlichen Aufenthaltsraum der Hütte – nur der Gang zu den Toilettenhäuschen bedarf etwas Überwindung, wenn es abends draußen dann langsam kälter wird.
Auch am nächsten Tag haben wir einen Prachttag erwischt und werden mit strahlend blauem Himmel und einen fantastischen Sonnenaufgang belohnt. Die Zähne putzen wir draussen bei der aufgehenden Sonne. Für unsere heutige Tour müssen wir früh aufstehen, um von den Verhältnissen profitieren zu können.
Nach dem obligatorischen LVS-Check startet die Tour leicht bergab, bevor es danach stetig bergauf in Richtung Lobhörner geht. Je nach Schneeverhältnissen können die Lobhörner umrundet werden oder aber vor ihnen der Hang gequert werden. Wir laufen durch leicht gewelltes Gelände, welches immer wieder von Mulden und Kämmen durchzogen ist.
Die Lobhörner sind erreicht
Nach einem kurzweiligen Aufstieg stehen wir am Fuß der Lobhörner und der Fels lädt zum Klettern ein. Es führen hier so einige Kletterrouten lang und auch die Überschreitung der Lobhörner ist weit bekannt. Der freistehende Fels erinnert mich stark an die Felsen der Dolomiten und punktet zudem mit einem Blick auf die umliegende Bergwelt und den Thunersee.
Für den Abstieg nach Isenfluh wählt unsere Bergführerin einen etwas direkteren Weg und an einigen Passagen können wir sogar auf dem Popo runterrutschen. Auch wenn man danach häufig Schnee in der Hose hat, ist dies doch ein richtiger Gaudi! Man darf jedoch nicht vergessen, dass immerhin 1700 Höhenmeter im Abstieg zurückgelegt werden müssen. Bei den anspruchsvolleren Passagen bekommen wir teilweise sogar Stufen von ihr in den Schnee geschlagen, so dass es komfortabler für die Teilnehmer im Abstieg ist.
Unsere Mittagspause legen wir vor einer kleinen Hütte ein, die sogar Sitzgelegenheiten für uns hat. Die mitgebrachten Sandwiches haben wir uns nach diesem Abstieg wahrlich verdient!
ECKDATEN
Dauer | Tag 1: Aufstieg 2 Stunden, Nachmittagstour 2 Stunden, Tag 2: 5 Stunden für die gesamte Runde |
Höhenunterschied | Tag 1: Aufstieg zur Hütte ↗ 435m Tag 2: ↗ 850m↘ 1700m |
Schwierigkeit | mittelschwere Tour, benötigt Lawinenkenntnisse, langer Abstieg am 2. Tag |
Lage | Kanton Bern |
Genaue Route | Sulwald – Lobhornhütte – Lobhörner – Sulwald |
Tour durchgeführt im | März 2013 |
Geeignet für Kinder | Der Zustieg zur Hütte kann mit Kindern problemlos gemacht werden (sofern Lawinenkenntnisse vorhanden). Auch die Tour zu den Lobhörnern ist technisch nicht schwierig. Für den langen Abstieg brauchen Kinder aber die notwendige Ausdauer. |
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