Winterwanderung zur Lindauer Hütte (1744 m): Ein Wintertraum in den Alpen

Winterwanderung zur Lindauer Hütte (1744 m): Ein Wintertraum in den Alpen

trekking

T2

2:45

6.3km

726m

0m

Nov-Mär

Traumhafte Winterwanderung durchs einsame Gauertal zur Lindauer Hütte (1744m). Die im Winter durchgängig bewartete Alpenvereinshütte begrüsst hungrige Wanderer, Schneeschuhläufer und Skitourengänger und bietet vorzügliche Küche zu sehr angenehmen Preisen. Das feine österreichische Essen haben wir uns nach dem wahrhaft anstrengenden Aufstieg (700 Höhenmeter) auch verdient. Bergab geht es mit dem Rodel (kann für 10 Euro ausgeliehen werden) und sausen damit zurück ins Tal. Eine herrliche Tour im Montafon, die auch bei schlechtem Wetter unternommen werden kann.

winterwanderung_lindauer_huette_
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Wir besuchen das uns unbekannte Gauertal und wollen die im Winter bewartete Alpenvereinshütte Lindauer Hütte besuchen. Als riesiger Hüttenfan suche ich immer zuerst nach Touren, die an mir unbekannten Hütten vorbeikommen, um so viele wie möglich zu besuchen. Im Winter ist es immer ein wenig schwerer, ein passendes Hüttenziel zu finden, da die meisten der Hütten geschlossen sind. So bin ich ganz begeistert, als ich von der Lindauer Hütte lesen und vor allem sehe, dass man mit dem Rodel ins Tal sausen kann. Dies hilft ungemein bei der Motivation von meiner heutigen Begleitung – meinem 13-jährigen Sohn. Er kommt eigentlich auf jede Tour mit und ist auch fast immer begeistert, aber bei der heutigen Tour ist doch Durchhaltewille notwendig, vor allem im letzten (steilen) Abschnitt.

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Das Auto stellen wir am Wanderparkplatz in Tschagguns/Latschau (998m) beim Lünserseekraftwerk ab. Wir haben zwar eigene Schlitten dabei, entscheiden uns aber, diese im Auto zu lassen, da es um uns herum komplett grün ist. Wir befürchten, dass wir den Schlitten sonst zu lange auf dem Rücken tragen müssen. Uns ist noch die Wanderung aufs Faulhorn im Gedächtnis, bei welcher wir den Schlitten 2,5h hinter uns herziehen mussten – was besonders bei einem steilen Weg sehr anstrengend ist. Schon nach wenigen Minuten wissen wir, dass die Entscheidung genau richtig war. So wandern wir die ersten 20 Minuten auf schneefreien Strassen und hätten uns ganz schön geärgert. 

Es gibt 2 Möglichkeiten für den Aufstieg und man muss sich schon direkt zu Beginn entscheiden, als sich hinter einer Brücke der Weg verzweigt. Wir wählen den flacheren (rechten) Aufstieg und gelangen so bald zum spannend aussehenden Geweihbaum. Wir gelangen entlang der Maisäßhütten von Vollspora immer tiefer ins unberührte Gauertal immer mit Blick auf den Talschluss mit den 3 Türmen.

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Bald schon erreichen wir das Ende des Winterwanderwegs und hätten ab hier besser Schneeschuhe dabei. Da wir zumindest Gamaschen mitgenommen haben (im Winter immer sinnvoll im Gepäck zu haben!), legen wir diese nun an, als wir die nächsten 10 Minuten durch tiefen Schnee stapfen und versuchen, nicht zu tief einzusinken. Wir folgen den Schneeschuhspuren, sinken aber bei jedem Schritt tief ein. Nachdem wir 2 kleine Bäche überquert haben, erreichen wir endlich die offizielle Route entlang der Strasse, auf welcher auch der Schlittelweg entlangführt. Wir hätten dieser wohl am besten gleich von Anfang an folgen sollen (bei der Abzweigung der linke Weg) – das hätte uns das Extra-Training im tiefen Schnee erspart.

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Immerhin ist mein Sohn weiterhin motiviert und geniesst unser kleines Abenteuer. Der nun folgende Weg verläuft auf der breiten Waldstrasse. Immer wieder gibt es kleine (aber steile) Abkürzungen zwischen den Kurven der Strasse, aber diese sind für die Skitourengänger und Schneeschuhläufer reserviert. Wanderer werden auf der Strasse entlanggeleitet, um die Aufstiegsspur nicht kaputtzumachen.

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Vor der letzten Kurve wechseln wir auf die hartgefrorene Schneeschuhspur und gelangen auf einen wildromantischen Weg durch einen wunderschönen Wald. Wir sind hier von den Gipfeln des Rätikon umrahmt und können auch endlich die bekannten 3 Türme erblicken.

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Der Schnee liegt hier reichlich und wir entdecken zahlreiche Tierspuren. Wir sind hier auch an einem windgeschützten Abschnitt, denn das heutige Wetter brachte nicht nur Schneefall und eingeschränkte Sicht, sondern auch einen kalten Wind mit.

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Endlich ist die Hütte in Sicht und wir sind erstaunt, wie gross die Lindauer Hütte doch ist. Schnell schlüpfen wir ins Haus rein und treffen auf zahlreiche andere Gäste. Wir hatten gedacht, dass wir hier fast allein sein werden, da uns unterwegs nur 4 andere Wanderer entgegengekommen sind. Die Hütte ist aber unglaublich gut besucht und bereits der Vorraum ist gut gefüllt.

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Bereits 1899 wurde hier die erste Hütte eröffnet, damals mit einer Grösse von 200 qm. Bereits 10 Jahre später aufgrund des grossen Interesses das (alte) Schlafhaus mit 49 Betten gebaut und die Hütte auch im Winter geöffnet. 1957 wurden dann beide Gebäude mit einem Zwischenbau zwischen Schlafhaus und Haupthaus verbunden. Im Jahr 1970 erhält die Hütte sogar den Preis für die „Bestgeführte Hütte der Alpen“. Nach weiteren Erweiterungen wird die Hütte im Jahr 2016 saniert und modernisiert. Die Hütte bietet 103 Schlafplätze (verteilt lauf Doppel-, Drei-, Vier-, Sechs- und Achtbettzimmer) und bietet eine Basis für zahlreiche Touren im Rätikon. Wer möchte, kann sogar die Sauna mieten (inklusive Handtücher) – der Hüttenwirt verwöhnt seine Gäste nicht nur kulinarisch auf höchstem Niveau.

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Bereits der Eingangsbereich empfängt uns mit einer modernen Hüttenarchitektur und wir fühlen uns sofort wohl. Neugierig schauen wir in den urgemütlichen Leseraum mit Lounge-Ecke – so etwas haben wir ja auf einer Alpenvereinshütte noch nie gesehen.

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Die Toiletten im Untergeschoss sind topmodern und es werden sogar kleine Souvenirs verkauft, die an den Hüttenbesuch erinnern sollen.

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Die beiden Essensäle befinden sich im ursprünglichen Gebäude und versprühen den Charme der alten Zeiten. Es ist urgemütlich und sofort werden wir auf der umfangreichen Karte fündig. Wir werden unglaublich freundlich bedient und das Essen lässt auch nicht lange auf sich warten.

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Die beiden Essensäle befinden sich im ursprünglichen Gebäude und versprühen den Charme der alten Zeiten. Es ist urgemütlich und sofort werden wir auf der umfangreichen Karte fündig. Wir werden unglaublich freundlich bedient und das Essen lässt auch nicht lange auf sich warten. Wie immer geniessen wir die feine österreichische Küche und fühlen uns wie im Paradies (ja, wir sind da leicht zufriedenzustellen!). Während es draussen stürmt und schneit sind wir froh, den steilen Aufstieg absolviert zu haben, um dieses Bijoux zu besuchen.

Für den Rückweg mieten wir uns einen Schlitten (Preis: 10 Euro, muss in Bar bezahlt werden), der erstaunlich bequem ist und sich super lenken lässt. Die Strasse hat eine sehr angenehme Neigung, so dass wir nicht zu schnell werden und nur wenig laufen müssen, wenn die Strecke zu flach zum Rodeln wird. An Wochenende und Tagen mit sonnigem Wetter werden die vorhandenen Schlitten wohl schnell vergeben sein und da wird es sich lohnen, den eigenen Schlitten mitzubringen.

Schnell wie der Blitz sind wir mit dem Schlitten im Tal und deponieren ihn am Rodelparkplatz. Von hier sind es dann noch ca. 10 Minuten zurück zum Parkplatz.

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Es war eine herrliche Tour, die sich auch perfekt als Familie eignet. Der Weg ist technisch sehr einfach und nur zum Ende hin etwas steiler. Die Rodelstrecke ist nie wirklich steil, so dass sie auch für jüngere Kinder geeignet ist. Das i-Tüpfelchen ist dann die Bewirtung auf der urgemütlichen Hütte mit feinsten österreichischen Spezialitäten.

Tipp: Wenn du Mitglied im Alpenverein bist, nimm deine Mitgliedskarte mit. Du bekommst auf der Hütte damit für einige Gerichte und Getränke den Mitgliederpreis.

ECKDATEN

Dauer (Aufstieg)2:45 Stunden
Höhenunterschied↗ 726 m
Länge6.3 km
SchwierigkeitMittel, T2
LageVorarlberg
Genaue RouteWanderparkplatz Tschagguns – Lindauer Hütte und retour
Tour durchgeführt imFebruar 2024
Geeignet für KinderAb ca. 8 Jahren (jüngere Kinder werden wohl nicht die Motivation und Energie für den am Ende steilen Aufstieg haben). Technisch komplett unkompliziert.
BuchempfehlungWinterwanderungen Vorarlberg

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