Wanderung auf das Hirzli (1641 m): Tipps für deinen Glarnerland-Ausflug
Silvie Kommentare 0 Kommentare
T2
06:30
15.5km
1216m
1235m
Apr-Okt
Steile, aber sehr lohnenswerte Wanderung aufs Hirzli (1614m) im Glarnerland. Die Wanderung kann in Bilten begonnen werden oder aber mit der Seilbahn von Niederurnen nach Morgenholz. Vom Gipfel bietet sich eine beeindruckende und unvergleichliche Panoramaaussicht über die Linthebene, den Zürichsee und bis hin zum Schwarzwald. Von hier oben hat man meiner Meinung nach den wohl schönsten Blick auf den Walensee!
Dies ist wohl einer dieser Gipfel, von dem du bereits Gipfelfotos gesehen hast und den unglaublichen Tiefblick bewundert hast. Auch bei mir im Feed sah ich immer wieder Gipfelfotos, war jedoch noch nie oben. Und dies, obwohl der Gipfel doch erstaunlich nah an meinem Wohnort liegt. So beobachtete ich immer wieder die Schneebedingungen und Berichte anderer Wanderer und nutze ein Wetterfenster Anfang April, welches mir einen Aufstieg ermöglichen sollte. Das Hirzli eignet sich nämlich hervorragend für eine Wanderung bereits im Frühling, während in höheren Lagen in der Schweiz noch viel Schnee liegt, vor allem da die kleine Luftseilbahn auch das ganze Jahr hindurch fährt.
Da ich immer noch für mein Everesting Event im Juni trainiere, suchte ich den Aufstieg mit den meisten Höhenmetern und startete meine Wanderung in Bilten, um das Hirzli von der Rückseite zu besteigen. Bilten ist sehr gut ans öffentliche Netz angeschlossen und so brachte mich der Bus ab Ziegelbrücke direkt zum Startort der Wanderung (Bilten Post). Ich hatte einen herrlich sonnigen Tag erwischt und die Obstbäume standen in ihrer vollen Blüte. Nach einem kurzen Stück auf einer kleinen Asphalt-Fahrstrasse zweigt der Weg ab und verläuft ab hier steil bergauf durch den Wald. Der Aufstieg von Bilten scheint sehr wenig begannen zu sein, traf ich doch während des kompletten Aufstiegs erst kurz unterhalb des Gipfels die ersten anderen Wanderer. Der Weg durch den dichten Wald ist jedoch sehr schön angelegt und verläuft immer in der Nähe des friedlich plätschernden Bildnerbachs.
Gelegentlich kommt man diesem Bach sogar sehr nahe und kann mit einem kleinen Umweg von Brücken die kunstvoll angelegten Stufen bewundern, auf denen der Bach hinabfliesst.
Der alte Alpweg wird langsam schmaler, ist aber immer noch super angelegt und angenehm zu laufen.
Bei einer Abzweigung geht es geradeaus zum Planggenstock und links zum Hirzli. Ich wollte den Planggenstock eigentlich auch besuchen, bin mir aber wegen der Schneeverhältnisse und Schwierigkeit nicht sicher. So entscheide ich mich, erstmal aufs Hirzli zu gehen, da ich den Weg von hier gut einsehen kann und er relativ schneefrei erscheint.
Ich laufe bei der Alp Unterer Nieden bei einigen Alphütten hindurch und erreiche bald die etwas höher gelegene Alp Oberer Nieden. Vorher geht es über einige gut passierbare Schneefelder, die problemlos zu meistern sind.
Vorbei an der Alp Ober Niederen verliere ich aufgrund des doch noch zahlreichen Schnees etwas die Orientierung bzw. den Weg und bin froh, dass ich mir den Track vorher als gpx runtergeladen habe. So kann ich den Weg schnell wiederfinden und habe auch bald den Restschnee überwunden.
Beim Blick zum Planggenstock sehe ich einen grossen Erdrutsch, der erst vor kurzem passiert sein muss. Später werde ich diesen aus nächster Nähe sehen und dann an diesem Punkt auch umkehren, da hier ein grosses Stück vom Wanderweg heruntergerutscht ist. Der restliche Weg verläuft in einer schönen Zickzacklinie genau bis zum Gipfel des Hirzli. Kurz vorm Gipfel trifft auch der Wanderweg von Morgenholz aus kommend dazu und ich erklimme die letzten Meter. Auf dem Gipfel ist erstaunlicherweise so einiges los und ich treffe auf all die Wanderer, die von Morgenholz her kommend aufgestiegen sind.
Der Blick vom Gipfel ist wie erwartet phänomenal und man hat das Gefühl, einen richtig hohen Berg erklommen zu haben. Auf allen Seiten geht es steil bergab und der Gipfel thront über dem Tal. Es gibt mehrere Bänke, ein Gipfelkreuz, einige Infotafeln und sogar eine kleine Feuerstelle (wie muss das hier oben wohl beim Sonnenuntergang sein?). Ich bin überwältigt und freue mich, dass ich es endlich aufs Hirzli geschafft habe. Es wird bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein!
Ich weiss gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll – soll es der Zürichsee oder der Walensee sein? Soll ich ins Glarnerland schauen oder rüber nach St. Gallen?
Nach einer Mittagspause entscheide ich mich, es mit dem Planggenstock zu probieren und laufen den Weg kurz steil bergab. Ich komme an einem Schild der Via Glaralpina vorbei. Au ja, von dieser Fernwanderung habe ich bereits gelesen und die ist natürlich auch schon auf der Bucket-Liste. Nun laufe ich immerhin einen Teil der ersten Etappe und wenn ich all meine anderen Wanderprojekte mal abgearbeitet habe, kann ich mit diesem dann starten.
Das Wegstück zum Planggenstock ist ausgesetzt und schmal und mit T3 klassifiziert. Schon sehr bald stosse ich auf die ersten Schneefelder und folge den Spuren. Vor allem auf der Nordseite ist noch sehr viel Schnee übrig. Da aber andere Wanderer sogar in Turnschuhen vor mir laufen, werde ich mir den Weg mal anschauen.
Bald erreiche ich das Stück mit dem Erdrutsch und entscheide, dass ich hier umkehre. Ich fühle mich im Schnee nicht wohl, bin alleine unterwegs und habe keine Lust, einen weiteren Erdrutsch zu erleben. Der Wanderweg wird also auf mich warten, wenn es schneefrei ist und ich die Wanderung geniessen kann.
So entscheide ich mich ein Stück zurückzulaufen und die Abzweigung in Richtung Berggasthaus Hirzli zu nehmen. Dieses ist ein sehr angenehmer Weg, der zwar steil, aber nie ausgesetzt ist. Nach einer Weile zweigt ein weiterer Wanderweg ab, mit welchem man auch auf den Planggenstock gelangen könnte. Da ich aber auch bei diesem nicht weiss, wie die Schneeverhältnisse oben sind, werde ich mir den fürs nächste Mal aufheben.
So entscheide ich mich ein Stück zurückzulaufen und die Abzweigung in Richtung Berggasthaus Hirzli zu nehmen. Dieses ist ein sehr angenehmer Weg, der zwar steil, aber nie ausgesetzt ist. Nach einer Weile zweigt ein weiterer Wanderweg ab, mit welchem man auch auf den Planggenstock gelangen könnte. Da ich aber auch bei diesem nicht weiss, wie die Schneeverhältnisse oben sind, werde ich mir den fürs nächste Mal aufheben.
Bald schon komme ich am Berggasthaus Hirzli vorbei, welches eine schöne Gelegenheit zum Einkehren ist. Ich passiere zudem noch wunderschöne Schnitzereien. Wer die Tour abkürzen möchte, könnte ab hier dann die Luftseilbahn Morgenholz hinab nach Niederurnen nehmen (Achtung: Am Wochenende sehr begehrt!). Diese fährt halbstündlich und ich würde sie unbedingt empfehlen. Der Wanderweg ist nämlich sehr steil, grösstenteils auf Asphalt und sehr unangehm zu laufen. Ich nehme diesen und bin überrascht, als mir ein 84-jähriger entgegenkommt, mit welchem ich ins Gespräch komme. Hut ab – der Weg ist bergauf kein einfacher und wird ordentlich in den Waden zwicken!
Ich komme in Niederurnen an, laufe ein kurzes Stück entlang des Bächleins und entscheide mich, auch das letzte Stück nach Ziegelbrücke zu laufen. Auch hier könnte man abkürzen und mit dem Bus nach Ziegelbrücke fahren.
ECKDATEN
Dauer | 6:30 Stunden |
Höhenunterschied | ↗ 1216m ↘ 1235m |
Länge | 15.5 km |
Schwierigkeit | Mittel, T2 |
Lage | Glarus, Schweiz |
Genaue Route | Bilten – Hirzli – Niederurnen – Ziegelbrücke |
Tour durchgeführt im | April 2024 |
Geeignet für Kinder | Steiler, langer Aufstieg. Mit Kindern besser mit Seilbahn ab Niederurnen verkürzen. Ab ca. 10 Jahren geeignet. Oben kurzes anspruchsvolles Stück. Am Gipfel jüngere Kinder an die Hand nehmen. |
Buchempfehlung | Rother Wanderführer Glarnerland |