Entdecke die Schneeschuhwanderung: Bibberegg nach Herrenboden
Silvie Kommentare 0 Kommentare
WT2
5:00
11.8km
623m
623m
Dez-Mär
Hervorragend ausgeschilderter Schneeschuh-Trail von Schweizmobil, der durch tief verschneite Wälder führt, einen Gipfel mit 360-Grad-Blick bietet und als i-Tüpfelchen die 374m lange Hängebrücke „Skywalk“, die deinen Herzschlag beim Queren garantiert beschleunigt. Lawinensicher und anfängerfreundlich ist die Tour besonders nach stürmischen Tagen und Neuschnee zu empfehlen, da es auf dem Gipfel herrliche windverwehte Landschaften zu entdecken gibt und die Landschaft traumhaft schön ist, wenn es richtig viel Schnee hat.
Attraktives Winterziel in der Nähe von Zürich
Der erste Schnee der Wintersaison ist gefallen und so suche ich aufgeregt nach einer Schneeschuhtour, die wir noch nicht kennen. Ich laufe nämlich am liebsten immer auf neuen Touren, da es noch so viel zu entdecken gibt! Ich stöbere so immer wieder auf den ausgeschilderten Touren von Schweiz Mobil und werde bei der Tour 815 Biberegg – Herrenboden fündig. Die Gegend ist uns natürlich nicht unbekannt, da wir bereits mehrere Schneeschuhtouren ganz in der Nähe unternommen haben (Halsegg, Rothenthurm und Wildspitz). Wir sind immer wieder gerne hier, da wir aus Zürich eine kurze Anreise haben und es hier unglaublich viel sowohl im Winter als auch im Sommer zu entdecken gibt. Wir reisen heute mit dem Auto an und finden am Skilift Neusell einen Parkplatz (am Wochenende und bei Liftbetrieb wird hier sicherlich alles voll sein). Die Tour beginnt direkt hier hinterm Restaurant Beaver Creak und mehrere Optionen werden auf den pinken Wegweisern aufgezeigt. Wir passieren ein schnuckeliges Tiny House, welches vermietet wird. Der Weg führt von hier ein wenig den Hang hoch und quert dann die erste Brücke über die Steiner Aa. Im Sommer hat es hier eine tolle Grillstelle, die vor allem Kinder begeistern wird, da sie direkt neben einem Bach gelegen ist. Wir sind die ersten, die heute eine Spur im Schnee ziehen und anfänglich ist dies auch ohne Anstrengung möglich. Aufgrund des Höhenprofils empfiehlt es sich, die Tour im Uhrzeigersinn zu laufen. Uns hat sie so auch besser gefallen, da gegen Ende der Tour ein doch eher eintöniger Abschnitt im Abstieg entlang einer Fahrstrasse zu bewältigen ist.
Nachdem wir den Wald verlassen haben, folgt ein sehr steiler, ca. 15-minütiger Anstieg einen Hügel hinauf. Jüngere Kinder werden an diesem keinen Spass haben, vor allem, da er bereits zu Beginn der Wanderung zu bewältigen ist. Direkt danach aber geht der Weg in einen einfachen, nur leicht geneigten Fahrweg über, der sehr entspannt zu laufen ist. Bald schon zweigt der ausgeschilderte Trail rechts ab und es folgt der wohl romantischste Teil der Tour. Der Pfad schlängelt sich durch den Mäderenwald, überquert kleine Brücken, durchquert ein mit Tannen bewachsenes Moorgebiet und bietet am heutigen, tiefverschneiten Tag einen wunderschönen Anblick. Unterwegs finden wir sogar eine zugeschneite Bank, die wir für eine kurze Pause nutzen (empfehlenswert im Winter: ein gepolstertes Sitzkissen für Pausen).
Zur Banegg hoch gehts durch eine winterliche Zauberlandschaft
Wir verlassen den Wald und erreichen eine kleine Ebene. Im Hintergrund sind die Mythen-Gipfel zum ersten Mal zu sehen und die Landschaft um uns herum wird merklich alpiner. Es folgt ein mühsamer Aufstieg, da wir immer wieder weit einsinken und auch hier noch nicht gespurt ist. Oben angekommen offenbart sich uns eine bizarre Winterwelt mit herrlich zugeschneiten Wegweisern und Markierungspfosten. Der Schneefall am Vortag wurde von starken Winden begleitet und man fühlt sich hier oben wie in Sibirien.
Am Gipfel der Banegg bietet sich uns ein toller Weitblick auf das Skigebiet Sattel-Hochstuckli, zum Stoos und auf den Vierwaldstättersee. Immer wieder kämpft sich die Sonne durch die Wolken und irgendwann blitzt sogar blauer Himmel durch die Wolkendecke. Es ist merklich kühler geworden und bald schon zieht es uns weiter. Wir haben den höchsten Punkt der Tour noch nicht erreicht, ziehen unseren Schal enger ums Gesicht und laufen weiter.
Die Bäume am Gipfel sind alle wie zugefroren und überall von Schnee und Eis bedeckt. Bei starkem Wind muss es hier oben wirklich unangenehm sein!
Mittagspause bei Spilmettlen im Windschatten
Die Tour führt eigentlich vorm Sendeturm links auf der Fahrstrasse bergab. Wir wollen aber unsere Mittagspause hier oben einlegen, da das Skigebiet noch nicht geöffnet ist und wir daher dort nicht einkehren können. So setzen wir uns auf eine windgeschützte Bank bei Spilmettlen und lassen uns das mitgebrachte Picknick schmecken.
Lange halten wir es aber trotz Sonnenschein nicht aus und ziemlich durchgefroren machen wir uns an den Abstieg. Wir ziehen alles an, was wir mitgenommen haben und packen auch die dicken Handschuhe aus. Nach ungefähr 15 Minuten sind wir wieder aufgewärmt und wir können die Tour bergab entlang einer Fahrstrasse wieder geniessen. Wir kommen dem Skigebiet immer näher, biegen aber vorher nach rechts ab, bis wir die Hängebrücke „Skywalk“ erreicht haben. Wir kennen diese bereits von einem Besuch im Sommer, aber im Winter haben wir diese bisher noch nicht überquert.
Nach der Hängebrücke „Skywalk“ folgt der Abstieg
So ziehen wir die Schneeschuhe aus, deponieren diese und laufen gespannt über die 374m lange Hängebrücke. Die Hängebrücke ist auch im Winter während der Öffnungszeiten der Gondel für Besucher geöffnet und bietet prickelnde Tiefblicke ins Lauitobel. Die Sonne hat sich mittlerweile durchgekämpft und lässt die winterliche Landschaft erstrahlen. Obwohl ich mit dem Überqueren von Hängebrücken überhaupt kein Problem habe, gibt es bei dieser in der Mitte doch ein leicht mulmiges Gefühl. Die Brücke ist als Einbahnsystem angeschrieben und wir befinden uns heute eigentlich auf der falschen Seite. Da die Seilbahn jedoch noch nicht geöffnet ist, sind wir heute fast alleine unterwegs. Normalweise müsste man die Brücke aber von der anderen Seite überqueren und damit beim Berggasthaus Herrenboden vorbeilaufen (Richtung: Bergstation Mostelberg), um zum Start der Brücke zu gelangen.
Hinter der Brücke folgen wir dem anfänglich noch leicht ansteigendem Weg auf einer kleinen Fahrstrasse. Dieser zieht sich dann doch noch ziemlich in die Länge und mündet schliesslich in die Aufstiegsspur vom Vormittag. Dieser folgen wir, bis wir das Tiny House und den Parkplatz erreicht haben.
Tipp: Wer die Tour abkürzen möchte, kann beim Skywalk an der Bergstation Staffel-Mostelberg die Bahn ins Tal nehmen. Alternativ kann hier auch ein Schlitten ausgeliehen werden, um auf dem Schlittelweg ins Tal zu sausen.
Interessiert es dich, noch mehr Schneeschuhwanderungen zu machen? Ich habe eine Liste mit einigen der schönsten Routen in der Umgebung von Zürich zusammengestellt.
ECKDATEN
Dauer | 5 Stunden |
Höhenunterschied | ↗ 623m ↘ 623m |
Schwierigkeit | technisch einfach, konditionell etwas anspruchsvoll |
Länge | 11.8 km |
Lage | Kanton Schwyz |
Genaue Route | Biberegg – Herrenboden – Spilmettlen – Skywalk – Biberegg |
Tour durchgeführt im | März 2023 |
Geeignet für Kinder | Problemlos mit Kindern, die Spass am Schneeschuhlaufen haben. Der Aufstieg wird streng für sie sein, aber man kann die Tour auch gut verkürzen. Das Highlight für Kinder ist sicherlich die Hängebrücke. |
Buchempfehlung für weitere Schneeschuhtouren in der Schweiz | Das grosse Schneeschuhtourenbuch der Schweiz |