Familienabenteuer auf zwei Rädern: Radfahren von Göschenen nach Flüelen
Silvie Kommentare 0 Kommentare
S1
02:15
33.9km
22m
690m
Jan-Dez
Am Ende unserer Frühlingsferien wollen wir den obligatorischen Gotthard-Stau umgehen und planen daher eine Radtour mit unseren Kindern auf dem Heimweg nach dem Gotthard. Wir starten am Morgen in Tenero und sind bereits gegen 10 Uhr in Göschenen. Hier lassen wir unser Auto, welches ich später nach einer Zugfahrt wieder abholen werde. Wir irren ein wenig herum bei der Suche nach einem Parkplatz (am Bahnhof hat es keine für mehrere Stunden) und werden schließlich in der Nähe vom Coop fündig.
Wir werden heute einen Teil der Nord-Süd-Route von Veloland Schweiz machen und zwar einen Teil der Etappe 4 in umgekehrter Reihenfolge. Diese Route ist für Kinder ab ca. 10 Jahren zu empfehlen, die sicher im Straßenverkehr sind und sich auch nicht von überholenden Motorradfahrern irritieren lassen. Man muss ich bewusst sein, dass die ersten 45 Minuten auf einer Hauptstraße verlaufen – erst ab Amsteg können wir auf einen „richtigen“ Radweg wechseln. Ursprünglich wollten wir in Andermatt starten, aber ich lese, dass es bei dieser Strecke mit dem Velo nur bergauf geht und die Abfahrt wegen ihrer Steilheit in Richtung Göschenen nicht erlaubt ist.
Wir passieren bereits den ersten Haltepunkt nach ein paar Minuten und kommen am Teufelsstein vorbei. Die Kinder lauschen gebannt meiner Erzählung dieser Legende. Dieser musste sogar für den Bau des Gotthardtunnels um 100 Meter verschoben werden. Wir bewegen uns rasant bergab, immer auf einer Nebenstraße zur Autobahn. Wie oft sind wir hier doch auf dieser Autobahn schon langgefahren, jetzt endlich mal aus einer anderen Perspektive. Wir rasen an der Kirche von Wassen vorbei, queren mehrere Male die Reuss und gelangen schließlich nach Amsteg und dessen Wasserkraftwerk.
Nach einer Mittagspause wechseln wir endlich auf einen Radweg und ab dort wird die Tour richtig entspannt. Vorher gab es doch Momente, wo Motorradfahrer sehr rücksichtslos eng und schnell an uns vorbeigefahren sind. Der verbleibende Weg geht im leichten Bergab an der Reuss entlag, vorbei an wunderschönen Häuschen und immer weiter entfernt von der Autobahn und Zugstrecke.
Wir stoppen an der Autobahnraststätte – aus dieser Perspektive sieht das Gebäude richtig spannend aus und wir bewundern die kürzlich erbaute Hängebrücke. Das letzte Stück zum Urnersee nutzen wir den extrem starken Föhnwind, der heute glücklicherweise in die für uns korrekte Richtung weht. Wir sausen dahin und bemitleiden jeden, der uns entgegenkommt und gegen den starken Wind ankämpfen muss.
Unseren geplanten Halt in Flüelen müssen wir absagen – es windet heute so sehr, dass wir uns wie am Meer vorkommen. Der Aufenthalt am Strand wäre heute nicht wirklich angenehm, aber bei der nächsten Autofahrt werden wir hier bestimmt mal einen Zwischenstopp einlegen. Während ich mit dem Zug zurück nach Göschenen fahre, suchen meine Männer einen ruhigen Ort, um nicht weggeweht zu werden und warten auf mich.
ECKDATEN
Dauer | 2:00 Stunden |
Länge | 34 km |
Höhenunterschied | ↗ 22 m ↘ 690 m |
Genaue Route | Göschenen – Erstfeld – Altdorf – Flüelen |
Tour durchgeführt im | Mai 2021 |
Geeignet für Kinder | Ab ca. 10 Jahren. Kinder müssen sicher auf der Straße fahren können, da man die ersten 45 Minuten oft eng von Autos überholt wird. |