Steile und exponierte Alpinwanderung zur prächtig gelegenen SAC-Hütte Glecksteinhütte im Kanton Bern. Der Grindelwaldgletscher und die umliegenden Gipfel erscheinen zum Greifen nah!
Wir starten unsere Tour in Grindelwald an der Haltestelle Gleckstein. Bereits zu Beginn des Weges weist ein Schild auf die Gefahren der Wanderung hin, welche von Anfängern unbedingt ernst genommen werden sollen. Dieser Weg bedingt gutes Schuhwerk, Wandererfahrung und absolute Trittsicherheit.
Der Weg beginnt sogleich steil und die ersten Stahlseile sind montiert. Perfekt – so können wir uns gleich ans Gehgelände gewöhnen!
Wir passieren die Reste der ehemaligen Bergstation des Wetterhornaufzugs, der Anfang des 20. Jahrhunderts hier gebaut wurde, jedoch wegen Ausbleiben der Touristen ein paar Jahre später eingestellt wurde.
Es folgt das für mich anspruchsvollste Wegstück – ein leicht abschüssiger Weg durch Grashänge, bei welchem jeder Fehltritt fatal wäre. Hochkonzentriert laufe ich dieses doch lange Stück, während meine Bergfreundin problemlos dahinzuschweben scheint. So unterschiedlich können die Wahrnehmungen vom Weg sein! Dieses Stück verlangt absolute Trittsicherheit und ist nur schwindelfreien Bergwanderern empfohlen.
Doch auch dieses Stück wird überwunden und das Gelände wird steiniger. Perfekt, hier fühle ich mich gleich wohler. Häufig folgen Stahlseile, an denen man sich gut festhalten kann. Wir durchqueren den Wyssbach-Wasserfall und bekommen eine schöne Dusche von oben ab. Herrlich – richtig erfrischend!
Wir folgen dem Wanderweg „Tucki“, welcher uns bis zur Hütte interessante Fakten über Steinböcke näherbringt.
Der Weg bleibt weiterhin steil und steinig, aber ist ab hier super zu meistern! Der Blick auf den Gletscher ist wahrhaft atemberaubend und wir halten immer wieder an, um zu staunen.
Im oberen Teil des Weges liegt noch Schnee, welcher aber problemlos zu meistern ist. Wir begegnen einer Herde Schafe, denen der Schnee wohl nichts ausmacht und die versuchen, an Gras heranzukommen. Ein tolles Fotomotiv!
Wir erreichen die wunderschön gelegene Hütte und bewundern den Blick hinab nach Grindelwald. Auf der Hütte leben sogar ein paar Hühner, welche die Gäste köstlich unterhalten. Das habe ich bisher auch noch nie gesehen gehabt und vor allem nicht in dieser Höhe!
Mit dem obligatorischen Stück Hüttenkuchen setzen wir uns in die Sonne und sind stolz, dass wir den anspruchsvollen Weg so gut gemeistern haben.
Nach einer ausgiebigen Pause starten wir den Rückweg und dieser geht wirklich sehr schnell vonstatten. Der Weg wird immer voller und uns kommen viele Wanderer entgegen – es lohnt sich wirklich, früh loszugehen!
Auch im Abstieg sind wir beeindruckt von den unglaublich nah wirkenden Bergflanken, welche uns permanent umgeben! Diese Wanderung bietet wirklich einen imposanten und eindrücklichen Bergweg.
Wer auf der Hütte übernachtet, kann mit etwas Glück die regelmäßig vorbeischauende Steinbockherde bewundern, welche vom Hüttenteam mit Salz angelockt werden.
Ab ca. 12 Jahren für bergerfahrene Kindern. Jüngere Kinder sollten mit einem Seil gesichert werden. Weg ist auf langen Strecken sehr ausgesetzt und exponiert. Teilweise mit Stahlseilen gesichert, aber nicht durchgängig. Keine Kletterstellen. Bei Nässe unbedingt meiden!