Die Etappe 17 des Fernwanderweges Trans Swiss Trail führt am Sarnersee entlang und schließlich in einem steilen Aufstieg zum Pilgerort Flüeli-Ranft. Ich habe mir vor der Wanderung die Berichte einiger anderer Wanderer durchgelesen und bin daher größtenteils von der Originalroute abgewichen. Ich wollte nicht nur gemütlich am See-Ufer entlanglaufen, sondern lieber auf dem Sachsler Höhenweg mit See-Blick, mehr Abwechslung und auch mehr Schatten. Um die Tour noch etwas zu verlängern, geht es nach Flüeli-Ranft noch weiter in Richtung St. Niklausen und danach bergab nach Kerns.
Ich starte am Bahnhof Giswil, den ich bereits von letzter Woche kenne, als ich die vorherige Etappe hier im Regen beendet habe. Bei Sonnenschein sieht das alles schon viel besser aus und es ist immer ein schönes Gefühl genau da weiterzulaufen, wo man vorher aufgehört hat. Anfänglich laufe ich parallel zur vielbefahrenen Straße bis zum Zollhaus. Hier wird die Straße überquert, danach noch die Zuggleise und schon bald zweigt man in einen Wald ab, der mich in zahlreichen Kehren langsam nach oben führt. Sobald ich den Wald verlassen habe, öffnet sich mit ein bombastischer Seeblick, der mich bis Flüeli-Ranft begleiten wird.
Schon bald habe ich den Höhenweg erreicht und in leichtem Auf und Ab quere ich den Bergkamm. Gelegentlich geht es noch ein paar Mal steil bergauf, aber immer nur für ein kurzes Stück. Der Weg führt bald wieder durch einen Wald und ist wirklich toll angelegt. Unglaublich gut gesichert und noch in einem hervorragenden Zustand. Plötzlich stehe ich vor einer Hängebrücke, die ein wenig selbstgemacht ausschaut – geht der Weg jetzt da rüber? Hält das? Auch wenn das ganze etwas wacklig ist und mich an einen Hochseilgarten erinnert, hält es natürlich problemlos!
Mehrere Male überquere ich kleine Flüsse und immer wieder hat es künstliche Treppen oder Metallstufen. An etwas heikleren Stellen sind sogar Halteseile als Geländer gespannt. Somit ist der Weg auch hervorragend für Kinder geeignet.
Bald schon nähere ich mich Flüeli-Ranft – der Heimat und Wirkungsstätte des Nationalheldens Niklaus von Flüe. Ich komme an wunderschönen Obwaldner Häusern vorbei – einige sogar aus dem 18. Jahrhundert.
An jedem Haus gibt es etwas zu bewundern – sei es die Fassade oder auch stolz ausgestellte Kuhglocken.
Flüeli-Ranft ist ein wenig der Höhepunkt der gesamten Route – ich komme mir hier vor wie in einem Märchenbuch. Egal, wohin ich blicke – an jeder Ecke gibt es etwas zu bewundern. Besonders eindrücklich ist das Geburtshaus von Niklaus von Flüe, welches kostenlos besucht werden kann.
Mein persönliches Highlight im Dorf ist jedoch das Jugendstilhotel Paxmontana. Wenn man die heutige Etappe hier beendet, der sollte unbedingt in diesem Hotel übernachten. Auch wenn es eher am oberen Preisende ist, ist es ein ganz spezielles Erlebnis, in diesem zu übernachten.
Der Blick von der Terrasse unseres Zimmers ist einfach umwerfend. Zu jeder Uhrzeit haben wir einen unterschiedlichen Blick, sei es in Richtung Sarnersee, Pilatus oder auch auf der Terrasse auf der Rückseite des Hotels.
Am Abend unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang durchs Dorf hoch zur kleinen Kirche und vorbei an alle den hübschen Häuschen.
Sowohl das Abendessen als auch das Frühstück am nächsten Tag nehmen wir im Hotel ein und es hat köstlich geschmeckt. Gestärkt konnte es dann am nächsten Tag zur Etappe bis nach Buochs weitergehen.
Möchtest Du mehr über meine anderen Etappen des Trans Swiss Trails lesen? Alle von mir begangenen Etappen sind als Erfahrungsbericht auf der Übersichtsseite des Trans Swiss Trails zu finden.
ECKDATEN
Dauer
4:30 Stunden
Höhenunterschied
↗ 748m ↘ 519m
Länge
12.9 km
Schwierigkeit
Sportlich, T2
Lage
Kanton Obwalden
Genaue Route
Giswil – Sachsler Höhenweg – Flüeli-Ranft
Tour durchgeführt im
Juni 2022
Geeignet für Kinder
Die Tour eignet sich ab ca. 7 Jahren. Technisch einfach und heiklere Stellen sind super gesichert.