Und wenn man denkt, dass es gar nicht mehr schöner werden kann nach den letzten 3 Wandertagen folgt der 4. Tag, der landschaftlich der Tour eine Krone aufsetzt. Der Blick von der Cabane Fenstral auf den Lac de Fully ist so schön, dass man kaum Worte dafür findet!
Wie immer starten wir früh am Morgen – wir haben heute einen langen Wandertag vor uns und müssen dann auch noch nach Zürich zurückfahren. Die 4. Etappe hat uns ein wenig Kopfzerbrechen bereitet, da es hier ein doch sehr anspruchsvolles Wegstück geben soll. Wie sich jedoch herausstellt, kann dieses mit der Variante sehr leicht umgangen werden – die Wanderung verlängert sich dadurch um ca. 1 Stunde. So vermeiden wir das extrem ausgesetzte Wegstück.
Das erste Stück von der Cabane de la Tourche läuft eben entlang einer Höhenlinie um die Hügel herum. So können wir uns erstmal warmlaufen. In der Ferne haben wir einen klaren Blick auf das Mont-Blanc-Massif. Lange am Morgen laufen wir noch im Schatten, während langsam mehr und mehr Sonnenstrahlen den Berg beleuchten.
Schon bald teilt sich der Weg in Rionda und wir entscheiden uns für das niedrigere Wegstück hinunter nach L’Au d’Arbignon. Wir laufen durch mehrere Kuhherden hindurch und durch wunderbar blühende Wiesen. Bald beginnt ein steiler Aufstieg durch Wälder hindurch zum Chalet Neuf, einem alten renovierten Stall, der von Gruppen gemietet werden kann. Ein wirklich toller Ort für Familien oder Gruppen, um hier das Wochenende zu verbringen.
In Dzéman treffen wir wieder auf die Originalstrecke und erklimmen mit einem steilen Aufstieg den Col du Demècre. Nach diesem Stück haben wir uns die erste größere Pause des Tages verdient. Hinter einem Felsen versteckt duckt sich die markante Cabane du Demècre mit ihrem knallroten Dach. Die privat geführte Hütte hat eine wirklich spannende Lage – so etwas habe ich bisher noch nicht gesehen!
Nach einer ausgiebigen Pause (es hat auch einen Cache hier) steigen wir ab zum Lac de Fully. Wow – dieser ist wirklich atemberaubend schön!
Tiefblau liegt der spiegelglatte See im Tal. Da wir hervorragendes Wetter haben, wage ich ein Bad im erfrischenden See – es ist so herrlich! Zum ersten Mal kommen uns heute weitere Wanderer entgegen – der See scheint bekannt zu sein und es führen mehrere Wanderwege hierher.
Vom See können wir bereits das Ziel für unsere Mittagspause sehen – die Cabane du Fenestral. Auch dies ist eine privat geführte Hütte, welche im Jahr 2015 komplett renoviert wurde. Der Weg vom See zur Hütte verläuft in einigen Kehren stetig aufsteigend bis zu einer letzten Hangquerung. Dieser Weg ist auch problemlos mit Kindern zu meistern.
Auf der Hütte bewundern wir den tollen Blick durch die Glasfront und genehmigen uns eine feine Suppe und natürlich ein Stück Kuchen. Die Hütte wird jedes Wochenende von einem anderen Hüttenwart bewirtet und bei uns ist gerade eine Familie zuständig, die voller Leidenschaft die Gäste bedient.
Nur ungern trennen wir uns nach dem Mittagessen von der Hütte – gerne hätten wir hier übernachtet, da wir uns sehr wohl gefühlt haben! Nach der Hütte folgt ein letzter Aufstieg hoch zum Pass und der Abstieg in den Combe de Fenestral.
Schon bald erblicken wir den Startpunkt unserer Wanderung – die Sesselbahn-Statin Jorasse. Dort entscheiden wir uns, ein Trottinet zu mieten und damit die 500 m Höhendifferenz ins Tal zu bewältigen. Was für ein Spass! Die Strecke ist super beschildert und auch sehr gut zu fahren und ist auch für Anfänger bestens geeignet. Was für ein toller Abschluss für diese wahrhaftig landschaftlich gigantische Wanderung!
ECKDATEN
Dauer
6:00 Stunden
Höhenunterschied
↗ 1110m ↘ 1365m
Länge
16.7 km
Schwierigkeit
Anspruchsvoll, T3
Lage
Wallis
Genaue Route
Cabane de la Tourche – Col du Demecre – Lac Fully – Cabane du Fenestral – Jorasse
Tour durchgeführt im
August 2018
Geeignet für Kinder
Ab ca. 9 Jahren geeignet, wenn man die Alternative nimmt. Die ganze Strecke wird für Kinder zu lang sein, aber Teilabschnitte sind auf jeden Fall möglich.