Schneeschuhwanderung Brisenhaus (1753m): Winterzauber im Kanton Uri
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einfach | 4 h | 12.3 km | ↑ 763 Hm ↓ 763 Hm
Gemütliche Schneeschuhtour von Niederrickenbach (1156m) hoch zum Brisenhaus SAC (1753m). Je nach Schneesituation startet die Tour als (Winter-)Wanderweg. Gut markiert geht es stetig, aber technisch einfach bergauf. Toller Blick vom Brisenhaus SAC ins Engelbergertal. Wer möchte, steigt via Klewenalp ab oder läuft den gleichen Weg zurück.
Los gehts mit der Seilbahn nach Niederrickenbach
Eigentlich würde man ja im Februar so richtig viel Schnee erwarten. Da wir aber einen bisher schneearmen Winter erleben, wird die Tour zum Brisenhaus eine Mischung aus einer Frühlingswanderung, dann Winterwanderung und später tatsächlich noch einer Schneeschuhwanderung. Ich habe einen herrlichen Tag erwischt, aber erstaunlicherweise ist die Gondel hoch nach Niederrickenbach fast leer. Der Zug von Luzern war sehr gut besetzt, aber die meisten Reisenden sind nach Engelberg weitergefahren. Auch im Laufe des Tages werde ich nur sehr wenige andere Wintersportler treffen und in einer heute sehr einsamen Gegend unterwegs sein.
Die Wanderung beginnt am Kloster Maria Rickenbach
Für die Seilbahn lohnt es sich, ein wenig Bargeld dabei zu haben – Beträge unter CHF20 müssen hier bar bezahlt werden. Kinder fahren übrigens mit der Juniorkarte gratis!
Oben in Niederrickenbach angekommen, betrachte ich erstmal ausgiebig den wirklich umfangreichen Wanderwegweiser. Wow – ist hier was los. Ich kenne die Gegend bereits aus dem Sommer, als wir mit den Kindern zum Buochserhorn hochgewandert sind. Das autofreie Dörfchen verteilt sich entlang einer Hauptstrasse und neben dem Kloster gibt es eine Unterkunft, ein Restaurant, eine Kirche und einige Häuser. Wer einmal so richtig zur Ruhe kommen möchte, der wird sie sicherlich hier oben finden.
Direkt hinter dem kleinen Hauptsträsschen führt ein steiler Wanderweg hoch in Richtung Alp Ahorn. Der Weg ist anfänglich schneefrei und ich erreiche eine herrliche Grillstelle. Von denen hat es in dieser Gegend so einige und sie sind alle toll eingerichtet! Bald schon ziehe ich meine Spikes an – diese habe ich bei solchen Schneeverhältnissen eigentlich immer dabei und bieten super Dienste bei Wanderwegen, die nur gelegentlich mit Schnee bedeckt sind, dieser aber bereits vereist ist.
Endlich ist die Schneegrenze erreicht
Nachdem ich Ahorn mit seinen 2 Häusern passiert habe, erreiche ich nach ungefähr 30 Minuten die Schneegrenze. Ab hier beginnt ein präparierter Winterwanderweg, dem ich die nächsten 20 Minuten folge. Er bringt mich ein steilen Kehren immer höher und bald schon verschwindet der breite Weg und macht einer Schneeschuhspur Platz. Bei einer kleinen Mauer tausche ich die Spikes gegen meine Schneeschuhe und folge dem kleinen Pfad, welcher in Schlängellinien steil durch den Wald bergauf führt.
Das Brisenhaus kommt in Sicht
Nachdem ich den Wald verlassen habe, öffnet sich eine riesige, schneebedeckte Fläche vor mir. Zahlreiche Spuren führen nach oben – verlaufen kann man sich hier bestimmt nicht. Als großer Hüttenfan habe ich mich auf diese Hütte bereits gefreut – auch wenn sie keine der offiziellen 153 SAC-Hütten ist (und mir somit immer noch 50 Hütten auf meiner Liste fehlen). Die Hütte ist fast ganzjährig bewartet und bietet auch Schlafplätze. So kehre ich für ein feines Stück Kuchen ein, um mir die notwendige Energie für den Abstieg zuzuführen.
Nach dem Besuch der Hütte schaue ich mir noch den Weg zur Klewenalp an. Ich traversiere ein kurzes (unproblematisches) Stück am Hang und erreiche bald den Sommerwanderweg, welchem ich für 10 Minuten folge. Bald schon kann ich einen Blick hinab ins Skigebiet werfen und ich entscheide mich, lieber wieder nach Niederrickenbach abzusteigen, um dem Rummel des Skigebiets zu entgehen. Somit kehre ich hier wieder um, laufe zurück zur Hütte und nehm den gleichen Weg ins Tal hinab. Kurz hinter einer kleinen Holzhütte und einem Grillplatz zweigt der offizielle Schneeschuhtrail 871 ab, welchem ich ab hier folge. Bei besseren Schneeverhältnissen kann man diesen Trail bereits aber der Seilbahn mit Schneeschuhen absolvieren. Heute ist jedoch auch auf diesem Weg nur noch wenig Schnee übrig und bald schon gelange ich zum Wanderweg zurück. In Niederrickenbach schaue ich mir noch das Benediktinerinnenkloster an und besuche auch dieses Mal die Krippe, die im Keller versteckt ist und welche man sich unbedingt anschauen sollte.
Ein Besuch im Kloster lohnt sich zu jeder Jahreszeit
Im Kloster besuche ich den Klostergarten des Wallfahrtortes Maria Rickenbach. Im Sommer gab es hier eine herrliche Blumenwiese. Heute ist hier davon nichts zu sehen, aber dafür hat es ein kleinen Bänkchen mit Blick ins Engelbergertal. So kann man hier noch die Minuten verbringen, bis die halbstündlich verkehrende Seilbahn wieder hinab ins Tal fährt.
ECKDATEN
Dauer | 4 Stunden |
Höhenunterschied | ↗ 763m↘ 763m |
Länge | 12.3 km |
Schwierigkeit | Einfach, ideal für Anfänger oder auch Kinder. Steiler Aufstieg kurz vor der Hütte. |
Lage | Kanton Nidwalden |
Genaue Route | Niederrickenbach – Ahorn – Brisenhaus SAC – Retour |
Tour durchgeführt im | Februar 2023 |
Geeignet für Kinder | Mit jüngeren Kindern macht man die kleine Runde (markierter Trail 871). Mit älteren Kindern kann man problemlos bis zum Brisenhaus laufen, sofern die Kondition für 700 Höhenmeter vorhanden ist. |
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