Tauchen in Makadi Bay: Entdecke die Unterwasserwelt Ägyptens
Silvie Kommentare 0 Kommentare
Lange warteten wir als tauchende Eltern darauf, dass beide Kinder das 10. Lebensjahr erreichen und Interesse fürs Tauchen entwickeln. Während unser ältester Sohn bereits vor ein paar Jahren seinen Tauchschein absolviert hatte, hofften wir nun, dass auch sein Bruder unsere Leidenschaft teilen wird und den Schein machen möchte. So buchten wir voller Vorfreude eine Fernreise nach Malaysia für den Frühling 2020, um in Sipadan zu tauchen. Wie bei jedem anderen durchkreuzte jedoch Corona unsere Pläne und wir wurden stattdessen mit Homeoffice und Homeschooling beglückt.
Vorbereitungen für unsere Tauchreise nach Makadi Bay
Erleichtert hielten wir die (negativen) Testergebnisse in der Hand und glaubten mit näherrückendem Abflugdatum, dass es wirklich klappen könnte. Wir entschieden uns, den lokalen Tauchshop in dieser Krisenzeit zu unterstützen und besorgten noch einen 4. Lungenautomat und einen kuscheligen Tauchanzug für unseren Jüngsten. Für den Ältesten mieteten wir einen 5-mm-Anzug, da wir oft bei Tauchschulen vor Ort die richtigen Kindergrössen nicht bekamen oder sehr alte, kaputte Anzuge zum Leihen erhielten.
Anreise nach Ägypten während Coronazeiten
In Hurghada angekommen durften Passagiere mit negativem Testergebnis sofort aussteigen und sich zum Flughafengebäude begeben. Auch hier absolute Leere – insgesamt haben wir 4 Flieger am Boden gesehen. Der Transfer zum Hotel klappte wie immer problemlos und wir hatten das Sammeltaxi ganz für uns alleine. Unser Reiseleiter erzählte, dass wir die ersten deutschsprachigen Gäste für ihn in diesem Jahr seien und sie sich über jeden Ankommenden freuen würden. Wir erreichten Makadi Bay, welches hochgesichert ist und einem ein mulmiges Gefühl gibt. Im Hotel Jaz Makadi Star & Spa angekommen, wurden wir mit einem Begrüssungsdrink willkommen geheissen. Das Hotel war wie ausgestorben und im Laufe der 2 Wochen war das Hotel mit maximal 50 Gästen/Tag belegt. Aktuell durfte das Hotel nur 50% der Betten belegen.
Das Familienzimmer – ein Reinfall
Von der Zimmersituation abgesehen war das Hotel eine sehr gute Wahl und ist empfehlenswert (halt nicht das Familienzimmer). Es ist im Vergleich zu anderen Hotels eher klein, ca. 600m vom Strand entfernt, hat einen großen Pool (der aber wegen der geringen Anzahl an Gästen nicht beheizt wurde) und wirklich sehr leckeres Essen. Auch die Angestellten waren alle top und freundlich, so dass wir unseren Aufenthalt sehr genossen.
Endlich geht es los mit dem Tauchen
Fürs Tauchen hatten wir uns für die italienische Tauchschule iDive entschieden, welche ca. 20 Minuten zu Fuß vom Hotel zu erreichen war. Vor Ort gab es noch eine Filiale der Extra-Divers, welche auch in ca. 20 Minuten zu erreichen gewesen wäre und eine hoteleigene Tauchschlue, welche jedoch coronabedingt geschlossen war. Somit gab es vor und nach dem Tauchen immer einen tollen Spaziergang am fast menschenleeren Strand entlang, um zur Tauchschule zu gelangen. iDive ist in der Hotelanlage vom Hotel Arabesque gelegen, hat ein eigenes Hausriff und einen Steg, an welchem die Schiffe ankern. Die Tauchschule kann bis zu 200 Gäste pro Tag versorgen und besitzt 180 Komplett-Sets an Leihausrüstungen. Carlo, der Besitzer der Tauchschule, ist Marinebiologe und begnadeter Unterwasserfotograf. Er hat sämtliche Unterwasserfotos für diesen Bericht zur Verfügung gestellt. Professionell schmeisst er den Laden und begeistert die Gäste mit seiner lockeren Art, seinem Wissen über die Unterwasserwelt und seiner Begeisterung fürs Tauchen. Wir hätten ihm stundenlang zuhören können, da er Geschichten aus aller Welt zu erzählen hatte. Jeder Gast wurde herzlich begrüsst und in die iDive-Familie aufgenommen. Unser jüngster Sohn konnte bereits am nächsten Tag mit seinem Tauchkurs bei Mohamed beginnen, welcher fliessend Deutsch sprach und eine Engelsgeduld hatte.Das Hausriff von iDive ist traumhaft
Los gehts mit dem Navigieren
Wir absolvierten einen weiteren Tauchgang direkt von der Tauchschule aus und ich konnte meine Navigationskünste zeigen. Man taucht ca. 12 Minuten rein nach Kompass über sandige Grasflächen auf einer maximalen Tiefe von 18 Metern. Bereits im Gras konnten wir Rochen, Tintenfische und Muränen entdecken. Man erreicht dann einen riesigen Felsen, welcher von Dutzenden von Feuerfischen bewohnt wird und spürt sogar leichte Strömung. Hier biegt man ab zu einem Erg und sucht dort ein Seil, welches am Boden zu sehen ist. Dieses fürht zu einer Plattform und Amphoren, welche versenkt wurden und von diversen Unterwassertierchen besiedelt ist. Leider hatten wir kein Glück, aber Carlo zählt diesen Tauchplatz zu seinem Lieblingsplatz und macht dort die tollsten Fotos. Aktuell hatten dort Anemonenfische Eier gelegt – ein irrer Anblick, den man selten sieht. Beim Zurücktauchen hatten wir uns natürlich wie viele andere maßlos verirrt und tauchten beim Nachbarhotel ca. 500 Meter vom Einstieg entfernt auf. Immerhin scheint das vielen zu passieren, die dort zum ersten Mal tauchen. Aber wenn man 15 Minuten über Gras rein nach Kompass taucht, kann man auch mal an seinen Navigationsfähigkeiten zweifeln und die Strömung hat wohl auch ihren Teil dazu beigetragen.